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Keine Lust auf Kompetenzgerangel.

© dpa

Sport: Ballack: Lieber Reha als Kapitänsstreit

Während von Lothar Matthäus bis Franz Beckenbauer alle Welt die Zukunft von Michael Ballack in der deutschen Nationalmannschaft diskutiert, sagt Ballack selbst dazu weiterhin nichts. „Ich will mich zu diesem Thema nicht äußern“, sagte Ballack in einem Interview der luxemburgischen Tageszeitung „l'essentiel“.

Während von Lothar Matthäus bis Franz Beckenbauer alle Welt die Zukunft von Michael Ballack in der deutschen Nationalmannschaft diskutiert, sagt Ballack selbst dazu weiterhin nichts. „Ich will mich zu diesem Thema nicht äußern“, sagte Ballack in einem Interview der luxemburgischen Tageszeitung „l'essentiel“.

WM-Kapitän Philipp Lahm hatte zwei Tage vor dem Halbfinale gegen Spanien erklärt, er wolle dieses Amt nach dem Turnier nicht freiwillig aufgeben. Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus hatte Ballack via „Bild“-Zeitung sogar geraten, seine internationale Karriere zu beenden. Franz Beckenbauer hält Michael Ballack hingegen weiter für einen wichtigen Spieler in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft – auch ohne Kapitänsbinde. „Ob er Kapitän bleibt oder nicht, ist unwichtig. Große Spieler sind auch Persönlichkeiten, wenn sie kein Stück Stoff am Arm tragen“, schrieb der „Kaiser“ am Mittwoch in seiner „Bild“-Kolumne.

Nach seiner überraschenden Abreise aus Südafrika setzt Ballack, der die WM wegen seiner schweren Bänderverletzung verpasst, die Rehabilitation in Luxemburg fort. „Nachdem, was ich geplant habe, werde ich bis Montag bleiben. Aber alles hängt von den Tests ab, die hier gemacht werden, und der Entwicklung der Dinge“, erklärte der 33-Jährige.

Ballack hatte das deutsche WM-Quartier in Erasmia am Montagnachmittag verlassen. „Ich muss jetzt auch an mich und meinen neuen Verein Bayer Leverkusen denken, den nächsten Schritt machen und schnell wieder fit werden“, sagte der 98-malige Nationalspieler. Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt erklärte in Südafrika: „Der überraschend gute Heilungsverlauf macht es möglich, dass er jetzt schon mit dem nächsten Schritt beginnen kann. Dafür ist ein deutlich erhöhter Trainingsumfang und auch eine gesteigerte Trainingsintensität nötig. Die dafür notwendigen Rahmenbedingungen, die er jetzt braucht, sind hier vor Ort nicht gegeben.“

Auf das Reha-Center in Luxemburg ist Ballack durch Mund-zu-Mund-Propaganda aufmerksam geworden. „Das ist ein Center mit sehr gutem Ruf, das mir viele Leute empfohlen haben. Mehrere Spieler, die dort waren, haben mir gesagt, dass es sich um einen Ort handelt, der besonders gut für Sportler geeignet ist, um eine Reha durchzuführen“, sagte Ballack.

Mit Gedanken war er aber weiter in Südafrika. Vor dem Spanien–Spiel schrieb er in seiner WM-Kolumne in der britischen Tageszeitung „The Times“: Der Erfolg der jungen Mannschaft bei dieser WM habe alle überrascht – „auch mich“, gestand Ballack. „Ich habe Erfolg erwartet, aber nicht solch hohe Ergebnisse.“ Die Jugend des Teams helfe insofern, weil junge Spieler „keinen Druck spüren und ihren Spaß“ hätten. dpa

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