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Basketball: Alba-Trainer: Nach dem Sieg gereizt

Bundestrainer Dirk Bauermann hatte heftige Kritik an der Basketball-Bundesliga geübt, die seiner Meinung deutsche Spieler zu wenig unterstützt. Albas Trainer Luka Pavicevic reagierte verärgert.

Berlin - Luka Pavicevic schickte Johannes Herber beim Stand von 69:38 zum Aufwärmen – ein sicheres Zeichen dafür, dass Alba Berlins Coach das Spiel gegen EnBW Ludwigsburg als entschieden betrachtete. Herber durfte die gesamten letzten zehn Minuten durchspielen, Philipp Zwiener immerhin noch vier Minuten aufs Feld und verwandelte kurz vor Schluss zwei Freiwürfe. Entscheidend waren die Punkte der beiden Nationalmannschaftskollegen, die sonst selten zum Einsatz kommen, längst nicht – Alba gewann eine einseitige Bundesligapartie 86:57 (42:30).

Vor 8154 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof setzte sich Alba kontinuierlich ab. Ludwigsburg verzettelte sich in wilde Würfe und Einzelaktionen und blieb nur durch Offensivrebounds im Spiel. Als Julius Jenkins Mitte des zweiten Viertels einen Schnellangriff spektakulär per Alley-Oop-Dunking abschloss, verlangte Stafford eine Auszeit, um Alba nicht heißlaufen zu lassen. Aber Jenkins traf bis zur Halbzeit zweimal von jenseits der Dreipunktelinie, Alba ging mit einer 42:30-Führung in die Pause.

Im dritten Viertel zogen die Berliner endgültig davon und entschieden den Spielabschnitt 27:8 für sich. Der Rest des Spiels war ein lockeres Austrudeln, an dem auch Herber und Zwiener teilhaben durften. Die beiden Nationalspieler wurden aber nach dem Spiel zumindest indirekt noch mal zum Thema. Bundestrainer Dirk Bauermann hatte am Sonnabend bei einer Podiumsdiskussion heftige Kritik an der Basketball-Bundesliga (BBL) geübt, die seiner Meinung deutsche Spieler zu wenig unterstützt. Die BBL sei ein „entfremdetes Produkt, das niemandem weiterhilft“, sagte Bauermann. „Wir beschäftigen amerikanische Spieler, die in den USA im Supermarkt Kisten schleppen würden.“

Auf Bauermanns Äußerungen angesprochen reagierte Albas Trainer Pavicevic äußerst gereizt. „Albas deutsche Spieler trainieren genauso hart wie die ausländischen und bekommen genauso viel Aufmerksamkeit“, sagte Pavicevic. „Philipp Zwiener hat sich nie darüber beschwert, dass er wenig spielt.“ In den meisten europäischen Ligen gebe es strengere Quoten für einheimische Spieler. „Wenn man die auch in Deutschland einführt, würde man schon bald die Erfolge sehen“, sagte Pavicevic. 

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