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Basketball: Alba verabschiedet sich aus Europa

Sechs Spiele, sechs Niederlagen - das ist Alba Berlins bittere Bilanz dieser Uleb-Cup-Saison. "Die Mannschaft kann derzeit einfach nicht stärker spielen", sagt Teammanager Henning Harnisch.

Saloniki/Berlin - Alba Berlin hat sich mit einem Negativrekord ein weiteres Mal vom ewigen Ziel verabschiedet, den Anschluss an die europäische Basketball-Spitze zu vollziehen. Das 80:97 (45:52) im Uleb-Cup bei Aris Saloniki war am Dienstag schon die zwölfte Pleite in Serie auf internationalem Parkett - eine Minus- Bestmarke in der Vereinsgeschichte.

In den letzten vier Vorrundenspielen haben die Berliner keine realistische Chance mehr auf das Vordringen ins Achtelfinale und können sich nach der ersten Bundesliga-Pleite ganz auf die Verteidigung der dortigen Tabellenführung konzentrieren. Dies sieht Teammanager Henning Harnisch, der 1998 als Spieler mit Alba bis in das Viertelfinale der Europaliga vorgedrungen war, indes ganz anders. «Wir können Europa jetzt nicht einfach abhaken. Dagegen spricht schon das Sportlerherz. Die Mannschaft braucht jetzt jedes Spiel, um sich aus dem Tief wieder heraus zu ziehen», sagte Harnisch.

Mit der erneuten Niederlage haben es die Alba-Spieler auch versäumt, ihrem Kapitän Matej Mamic einen freudigen Gruß nach Berlin zu übermitteln. Der verletzte Kroate, der sich nach einer schweren Rückenmark-Quetschung auf dem Weg der Genesung befindet, verfolgt im Krankenhaus jedes Spiel seines Teams am Internet-Liveticker.

«Die Mannschaft kann derzeit einfach nicht stärker spielen. Wir haben alles probiert, aber Kampf allein reicht in Europa eben nicht», begründete Harnisch die erneute Schlappe, nahm das Team aber gleichzeitig in Schutz: «Die Niederlage ist zahlenmäßig zu hoch ausgefallen, spiegelt nicht den Verlauf wieder. Aber das ist egal. Derzeit ist es nicht möglich, am obersten Limit zu spielen. Dafür ist in der letzten Zeit zu viel passiert», sagte der Manager und gab zu bedenken, dass der schlimme Unfall von Mamic immer noch durch die Köpfe der Profis geistert.

Den Willen zum ersehnten internationalen Befreiungsschlag hatten die Berliner, die erstmals mit dem am Wochenende verpflichteten Mamic-Ersatz Luke Whitehead angetreten waren, durch eine beherzte Startphase unter Beweis gestellt. Doch nach der schnellen 14:6- Führung (5.) hatten sich die Griechen, die nach dem erneuten Sieg praktisch im Achtelfinale stehen, auf die anfangs sicheren Alba-Distanzschützen Mike Penberthy und Demond Greene eingestellt und gaben nach der Halbzeit jederzeit den Ton an.

«Wir müssen uns jetzt wieder aufbauen. Dafür können wir die restlichen Spiele im Uleb-Cup nutzen, um so auch in der Bundesliga schneller wieder Fuß zu fassen», erklärte Harnisch. Das soll am Samstag mit Nürnberg der zweite Neuling in der Bundesliga zu spüren bekommen. Mitaufsteiger Bremerhaven hatte Alba am Samstag mit 75:73 in der Max-Schmeling-Halle überrascht. (Von Hans Moritz, dpa)

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