zum Hauptinhalt
Es geht hoch her. Bambergs Brian Roberts (Mitte) wird im ersten Finale von Alba Berlins Yassin Idbihi attackiert.

© dpa

Basketball: Alba verliert erstes Finalspiel

Niederlage zum Auftakt der Endspielserie: Nach einem schwachen letzten Viertel verliert Alba Berlin das erste Finale in Bamberg mit 76:90.

Am Besten hatten es die Kinder. Außen an der Bamberger Arena hing ein Basketballkorb, einige Jungs amüsierten sich an der frischen Luft beim Körbewerfen. In der Halle hingegen tobte es. Die Luft war feucht und stickig wie einem Tropenhaus, 6800 Bamberger Fans sorgten für einen Lärmpegel wie in einem Sägewerk. „Es war so heiß da drin, dass man schon beim Aufwärmen geschwitzt hat, bevor man sich überhaupt bewegt hat“, sagte Sven Schultze. Alba war es am Ende offensichtlich zu heiß. 76:90 (38:42) verloren die Berliner das erste Finalspiel gegen die Baskets Bamberg. Alba liegt nun in der Finalserie nach dem Modus „Best of five“ mit 0:1 in Rückstand und muss hoffen, am Mittwoch in Berlin ausgleichen zu können.

Dabei hatten die Berliner fast drei Viertel lang in der hitzigen Atmosphäre bestens mitgehalten, nach 26 Minuten hatten sie 53:52 geführt. „Doch dann haben wir die Kontrolle verloren“, analysierte Schultze, „da wollten wir zu viel und haben wilde Schüsse genommen, das hat Bamberg genutzt und gepunktet.“ Bis zum Ende des dritten Viertels zog der Titelverteidiger in heimischer Halle mit einer Serie von 10:2 Punkten davon. Die Bamberger spielten sich phasenweise in einen Rausch und führten kurz vor Schluss mit 19 Punkten, bevor die Berliner mit letztem Einsatz die Pleite noch in Grenzen halten konnten. Im Dezember hatten sie noch in Bamberg eine demütigende 52:103-Niederlage bezogen. Beste Werfer für die Berliner waren Derrick Allen (13 Punkte) und Miroslav Raduljica (11 Punkte), für Bamberg trafen Kyle Hines (15 Punkte), Casey Jacobsen (14 Punkte) und Brian Roberts (12 Punkte) am besten.

Den besseren Beginn in einem intensiven Spiel hatten die Bamberger, die mit einem Dunking des deutschen Nationalspielers Tibor Pleiß starteten. Der ehemalige Berliner Casey Jacobsen erhöhte mit neun Punkten zu Beginn auf 13:5 für die Bamberger. In Bamberg spielt der US-Amerikaner eine tragende Rolle, in Berlin kam er eine Saison lang nie richtig zurecht.

Doch die Berliner erholten sich von dem Rückstand, intensivierten ihre Verteidigung und begannen auch in der Offensive besser zu treffen. Nach dem ersten Viertel war der Ausgleich wieder hergestellt. Vor allem unter den Körben duellierten sich die beiden Teams. Auf Berliner Seite konnten sich Miroslav Raduljica und Yassin Idbihi immer wieder durchsetzen. Auf Bamberger Seite spielte der für einen Centerspieler nur 1,96 Meter kleine Kyle Hines groß auf. Er erzielte in den Schlussminuten des zweiten Viertels acht Punkte in Folge und verantwortete damit die knappe Führung der Bamberger zur Halbzeit: 42:38.

Im dritten Viertel konnten die Berliner erstmals in Führung gehen, Raduljica erzielte den Korb zum 53:52. Doch das schien die Bamberger erst anzuspornen, nur wenige Sekunden später holte Anton Gavel mit einem Dreier die Führung für die Gastgeber zurück. In den Schlusssekunden des dritten Viertels konnten sich die Bamberger erstmals seit dem ersten Abschnitt wieder etwas absetzen: 62:55.

Aufbauspieler Brian Roberts hatte diesen Korb erzielt. Der US-Amerikaner drehte zu Beginn des letzten Viertels auf. Per Dreier brachte er seinem Team die höchste Führung des Spiels: 69:57. Albas Trainer Muli Katzurin versuchte, die sich anbahnende Niederlage mit einer Auszeit zu verhindern. Und tatsächlich konnte der eingewechselte Lucca Staiger mit einem Dreier das Ergebnis kurzzeitig freundlicher gestalten. Doch von außen war Alba schwach, traf im Schnitt nur einen vier Dreiern. Es sollte für lange Zeit der einzige Feldkorb der Berliner im letzten Viertel bleiben. Nach der Schlusssirene pfiffen die Bamberger Fans. Sie machten die Berliner Spieler für John Goldsberrys Verletzung verantwortlich. Der Aufbauspieler war nach einem Reboundversuch mit Albas Bryce Taylor zusammengeprallt und humpelte später auf Krücken aus der Halle. „Ich glaube, dass das Gelenk nur verstaucht ist“, sagte er.

Die Bamberger Fans fingen schon drei Minuten vor dem Ende mit dem Feiern an. Ihr Team bleibt in dieser Saison in der Bundesliga in der heimischen Hitzehölle ungeschlagen. Und nicht nur Alba-Geschäftsführer Marco Baldi wünschte sich auf dem Weg aus der Halle: „Eine Dusche müsste man im Mannschaftsbus haben.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false