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Basketball: Bayern macht ernst

Basketball-Zweitligist Bayern München verpflichtet Bundestrainer Dirk Bauermann.

Berlin - Im Entmüdungsbecken des Trainingszentrums an der Säbener Straße in München könnte es für Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger und Arjen Robben enger werden. Künftig dürfen nämlich auch die Basketballer des FC Bayern München die Infrastruktur der Fußballer mitbenutzen. Obwohl sie nur in der Zweiten Liga spielen, dürfen sie außerdem auch die erstklassige medizinische Abteilung der Fußballer in Anspruch nehmen. Der FC Bayern macht ernst mit seinem Vorhaben, auch in der Sportart Basketball in höchste Sphären vorstoßen zu wollen. Bester Beweis dafür ist die am Dienstag verkündete Verpflichtung des aktuellen Basketball-Bundestrainers Dirk Bauermann.

Der erfolgreichste deutsche Basketballtrainer hat zunächst für die Saison 2010/2011 in der Zweiten Liga unterschrieben. Er soll mit einer neu zusammenzustellenden Mannschaft sofort den Aufstieg aus der Pro A in die Bundesliga schaffen. „Der FC Bayern verfolgt dieses Projekt mit großer Ernsthaftigkeit und Langfristigkeit“, erklärt Dirk Bauermann, „der FC Bayern hat Möglichkeiten, die für jeden Trainer hoch interessant sind.“ Das Engagement des Fußball-Rekordmeisters sei daher eine große Chance für den Basketball in Deutschland. „Außerdem ist es mir in den letzten zwei Jahren zunehmend schwer gefallen, nicht dauerhaft mit einem Team zu arbeiten“, sagt Dirk Bauermann. 2008 war der achtmalige Deutsche Meister als Trainer in Bamberg zurückgetreten. Nun hat er neben der Nationalmannschaft, die er weiterhin betreut, erneut eine zweite Aufgabe gefunden.

Bauermann ist zuversichtlich, dass seine Verbindung zum FC Bayern länger dauern wird. Zwar existiert eine Regel, wonach der Bundestrainer nicht gleichzeitig einen Klub der Bundesliga (BBL) trainieren darf. Doch Bauermann glaubt, dass im Aufstiegsfall mit den Verantwortlichen der BBL verhandelt werden kann. „Es ist klar, dass ich nicht für ein kurzfristiges Projekt unterschrieben habe, wir werden sehen, ob eine Lösung gefunden werden kann“, sagt er, „in der BBL sind ja viele konstruktive Menschen am Werk.“ Zumal die Bundesliga großen Wert darauf legt, auch in den Großstädten vertreten zu sein.

Eigentlich hätte sich der FC Bayern schon in dieser Spielzeit in der Ersten Liga bewerben können. „Der Verein hat sich bewusst dagegen entschieden“, sagt Bauermann, „wir wollen lieber in der Pro A in der Spitze mitspielen als in der Bundesliga in der Mittelmäßigkeit.“

Es wird sicher nicht einfach, Basketball in der Fußballstadt München zu etablieren. In den nächsten Jahren spielt der Klub zunächst im Eisstadion im Olympiapark. Bauermann ist sich auch bewusst, dass „der Aufstieg schwieriger wird, als viele denken, der Druck wird sehr groß sein.“ Deshalb wolle er neben Ex-Nationalspieler Robert Maras auf erfahrene Spieler setzen. „Wir werden keine deutschen Spieler wegrekrutieren, die für die Bundesligisten interessant sind“, sagt er. Denkbar dürfte demnach sein, dass er auf weitere erfahrene Ex-Nationalspieler wie den Bamberger Robert Garrett setzt. Zumal vor kurzem Bambergs Manager Wolfgang Heyder Bayern-Manager Uli Hoeneß zu einem Informationsgespräch getroffen hat.

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