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Basketball: Ein starkes Team

Bei Alba haben sich der Ex-Hochspringer Chubb und der Ex-Spielmacher Sekulic gefunden. Die beiden Center profitieren vom Konkurrenzkampf und sollen am Sonntag in Berlin für einen Sieg gegen den Deutschen Meister Oldenburg sorgen.

Berlin - Adam Chubbs Bestleistung liegt bei 2,20 Meter. Diese Höhe überquerte er als Hochspringer der Universität von Pennsylvania und erregte damit mehr Aufsehen als auf dem Basketballfeld, auf dem er auch regelmäßig im Einsatz war. In seinem ersten College-Jahr 2000/2001 qualifizierte sich Chubb sogar für die US-Meisterschaften – in der Leichtathletik, versteht sich. Auch Blagota Sekulic begann seine Sportkarriere ein ganzes Stück von seinem derzeitigen Wirkungsort unter dem Korb von Alba Berlin entfernt; sein Herz galt allerdings immer dem Basketball: Als Teenager war er Aufbauspieler, nach einem Wachstumsschub kam er als 18-Jähriger dann als Außenspieler zu Kurzeinsätzen in der Europaliga für Buducnost Podgorica, ehe ihn seine Trainer zum Center umschulten. Nun bilden der ehemalige Hochspringer Chubb und der ehemalige Spielmacher Sekulic das starke Center-Duo von Alba Berlin, das heute maßgeblich zum Sieg gegen den Deutschen Meister Baskets Oldenburg (17.15 Uhr, Arena am Ostbahnhof) beitragen will.

Der Montenegriner Sekulic spielte in der gescheiterten Europaliga-Qualifikation von Beginn an, der US-Amerikaner Chubb kam von der Bank – doch eine Nummer eins gibt es nicht. Dass Chubb meistens etwas länger auf dem Feld stand als Sekulic, hängt laut Sportdirektor Henning Harnisch nicht mit einer Hierarchie, sondern mit dem Spiel, der Tagesform und der Foulbelastung zusammen. In den vier Spielen der Europaliga-Qualifikation kam Chubb in durchschnittlich 21 Minuten Spielzeit auf 48 Punkte und 21 Rebounds, Sekulic in 18 Minuten auf 36 Punkte und 20 Rebounds. Beim knappen 81:76 (64:64, 36:35)-Sieg von Alba zum Bundesligaauftakt in Gießen am Freitagabend kam Chubb auf 20 und Sekulic auf elf Punkte.

Grundlage dafür, dass die Doppellösung von Trainer Luka Pavicevic funktioniert und beide mit ihrer Teilzeitrolle zurechtkommen, ist für Harnisch, „dass sie sich akzeptieren und respektieren. Das passt zusammen.“ Die Spieler selber sehen sich im Training als Konkurrenten, die sich gegenseitig pushen, sonst aber als Partner. „Wir zwingen uns gegenseitig, noch besser zu spielen“, sagt der 2,08 Meter lange Chubb über das Verhältnis zu seinem einen Zentimeter größeren Teamkollegen. Ohnehin hat Chubb festgestellt, „dass man in weniger Spielzeit bei Alba mehr bewirken kann als in viel Spielzeit bei einem anderen Klub“. Der 28-Jährige kam vor einem Jahr aus Quakenbrück nach Berlin; vorher hatte er in Bremerhaven und Gießen unter Vertrag gestanden. Die Umstellung von diesen Mannschaften zum Spitzenteam Alba gestaltete sich schwierig, und da Patrick Femerling monatelang verletzt ausfiel, gehörte die Centerposition zu den Schwachstellen der Berliner.

Im Februar verpflichtete der Klub deshalb Blagota Sekulic von Aris Saloniki. Im Gegensatz zu Chubb hatte er schon für Topteams gespielt und war mit Real Madrid 2007 Meister und Uleb-Cup-Sieger geworden. Er begeisterte Mitte März im Europaliga-Spiel bei seinem Ex-Klub Real gleich mit 21 Punkten und acht Rebounds. „Seine technischen Grundlagen haben ihm geholfen“, sagt Harnisch über die schnelle Eingewöhnung, „er hat ein technisches Rüstzeug, das für einen Center nicht normal ist.“ Sein früherer Einsatz auf anderen Positonen komme ihm zugute, sagt auch der 27-jährige Sekulic. „Ich kann mich schneller bewegen als andere Center, und ich kann besser mit dem Ball umgehen und besser werfen.“

Sekulic hatte im Sommer auch höher dotierte Angebote aus Spanien und Russland, er zog dann aber eine Vertragsverlängerung bei Alba vor. „Ich passe perfekt hierher“, sagt er. „Mir gefällt Albas Spielweise. Wir spielen sehr aggressiv und organisiert in der Verteidigung, das Spiel ist schnell und anspruchsvoll.“ Durch die täglichen Tipps der Trainer könne er sich noch stark verbessern. „Das ist auch für meine weitere Karriere hilfreich.“ Eine neue Position wird er aber sicher nicht mehr bekleiden, die Zeit des Hin- und Hergeschobenwerdens ist vorbei. Blagota Sekulic hat seinen Platz gefunden. Auf dem Feld und bei Alba.

Helen Ruwald

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