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Basketball: Eine Frage der Nerven für Alba Berlin

Am heutigen Dienstag hat Alba Berlin die Chance, die zwei verschenkten Auswärtsspiele in Istanbul und Rom wieder gut zu machen. Fenerbahce Ülker Istanbul ist zu Gast in Berlin und es wird ein Schlüsselspiel. Rund 11.000 Fans werden erwartet, darunter 4000 türkische.

Vor drei Tagen geisterte Fenerbahce Ülker Istanbul schon in den Köpfen der Alba-Profis herum. Der Zeitpunkt war schlecht, die Basketballer spielten gerade gegen Braunschweig. Einer Führung mit 22 Punkten folgte ein Rückstand bis zwei Sekunden vor Schluss, ehe Alba doch noch mit Glück siegte. „Istanbul war vielleicht schon im Hinterkopf“, gibt Spiel macher Steffen Hamann zu, „das wird ein Schlüsselspiel, nachdem wir auswärts zwei Spiele verschenkt haben.“ In Istanbul und in Rom vergab Alba die Möglichkeit zum Sieg.

Der Deutsche Meister muss den Gegner Istanbul (Dienstag, 20 Uhr, Arena am Ostbahnhof) von Platz vier der Europa-Ligagruppe C verdrängen, um in die nächste Runde einzuziehen. Fenerbahce weist drei Siege auf, der Fünfte Alba zwei. Beide Teams überzeugten zuletzt nicht. Istanbul verlor fünf der letzten sechs Spiele, Alba drei von vier. „Das zehrt ein bisschen an der Substanz“, sagt Hamann. Als Braunschweig wieder ins Spiel kam, fiel das angeschlagene Berliner Gefüge verunsichert auseinander.

Umso größer war der Jubel nach dem dramatischen Finish. „Da sind Lasten abgefallen“, sagt Alba Berlins Geschäftsführer Marco Baldi, „die drei Niederlagen haben noch mehr in den Kleidern gesteckt, als ich dachte. Wir sind nicht übermäßig stabil, da fehlt die Grundüberzeugung.“ Deshalb sei der Last-Minute-Erfolg wichtig für „Gefüge und Atmosphäre gewesen. Eine weitere Niederlage hätte nach hinten losgehen können“, sagt Baldi.

Damit widerspricht er indirekt Trainer Luka Pavicevic, der am Samstagabend darauf gepocht hatte, „dass unser Selbstbewusstsein nicht von einem Sieg oder einer Niederlage abhängt. Wichtig ist, dass wir gut trainieren.“ Allerdings gab auch Pavicevic zu, dass sein Team ohne den am Sprunggelenk verletzten Antreiber Julius Jenkins einige Probleme hat: „Wir haben zu viele leichte Körbe und Freiwürfe vergeben und uns zuletzt zu viele Ballverluste geleistet“, sagte er. Symptomatisch: In den letzten vier Spielen machte Alba jeweils weniger als 70 Punkte. Punktelieferant Jenkins wird heute erneut fehlen, möglicherweise „spiele ich vor Weihnachten nicht mehr“.

Auch ohne Jenkins spricht für die Berliner, dass sie ihre bisherigen zwei Europaliga-Heimspiele gewonnen haben – und dass drei der ausstehenden vier Spiele in Berlin stattfinden. „Fokus und Wille werden da sein“, sagt Baldi, „die Frage ist, wie man es nervlich hinkriegt.“ Zumal nicht alle Zuschauer Alba anfeuern werden: Rund 11.000 Fans werden erwartet, darunter bis zu 4000 türkische.

Helen Ruwald

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