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Das haut rein. Aron Baynes von den Baskets Oldenburg stopft den Ball in den Korb. Am Ende brachte der größere Willen den Oldenburgern den Erfolg.

© dpa

Basketball: Jetzt wird’s eng für Alba

Albas Basketballer haben in den Viertelfinal-Playoffs auch den zweiten Matchball nicht genutzt. Die Berliner verlieren in einem dramatischen Spiel 79:80 in Oldenburg und zittern ums Halbfinale.

Berlin - Er sprang auf und ab, er tobte, er schimpfte. Auch im vierten Viertelfinalspiel gegen Alba Berlin war Predrag Krunic, Trainer der Baskets Oldenburg, außer Rand und Band. In Berlin hatte Krunic zuletzt an der Außenlinie fast mitverteidigt und nach Berliner Spielern gegriffen. Auch am Dienstag pfiffen die Schiedsrichter wieder einmal ein Technisches Foul gegen den serbisch-bosnischen Trainer, als er wie einst das HB-Männchen in der Werbung wütete. Doch es scheint zu wirken:  In einem dramatischen Spiel verlor Alba in Oldenburg 79:80 (40:32). Die Berliner müssen nun hoffen, die 2:2 unentschieden stehende Serie im entscheidenden Spiel am Sonntag doch noch zu gewinnen, um ins Halbfinale einzuziehen.

Nach der 86:99-Niederlage in Berlin wollte Alba den dritten Sieg in Oldenburg nachholen, doch zunächst merkte man davon wenig: Nach sechs Minuten lagen die Gastgeber bereits fünf Punkte in Front, 14:9. Bei Alba stimmte die Rotation zunächst vorne und hinten nicht: In der Defensive standen durch das Oldenburger Blocken und Abrollen viel zu oft kleine Verteidiger gegen große Angreifer, in der Offensive zirkulierte der Ball nicht gut, weil die Baskets geschickt viele Wege zustellten. Dazu kam, dass Alba in den ersten 20 Minuten keinen Dreipunktewurf traf – zumindest fast, doch dazu später mehr. So blieb Alba durch Einzelaktionen im Spiel, vor allem durch die Explosivität von Julius Jenkins (zwölf Punkte in der ersten Hälfte, 15 am Ende) und die Wucht von Miroslav Raduljica (zehn in Halbzeit eins, zwölf insgesamt). Da auch Yassin Idbihi (13 insgesamt) zunächst viel Energie von der Bank brachte, führte Alba erstmals 17:15. Nachdem sich Oldenburg-Coach Krunic sein obligatorisches Technisches Foul ermeckert hatte, konnte Jenkins Alba durch die fälligen Freiwürfe mit fünf Punkten in Front bringen, 27:22. Doch Oldenburg kam wieder heran, auf 32:33. Muli Katzurin forderte in einer Auszeit: „Ihr müsst weniger dribbeln und mehr passen!“

Es funktionierte, Alba fand Lücken, vor allem durch Heiko Schaffartzik, der als Spielmacher erneut überzeugender agierte als Taylor Rochestie. Und sogar seine einstmals gefürchteten wilden Dreier saßen: Mit der Schluss-Sirene traf der Nationalspieler fast von der Auslinie zum 40:32-Halbzeitführung, Alba hatte das Dreier-Schießen also doch nicht verlernt.

Direkt nach der Pause waren es gar zehn Punkte Vorsprung für Alba, doch die Oldenburger wehrten sich verzweifelt gegen das Saison-Aus und kamen zum Ende des dritten Drittels auf 57:58 heran. Zu Beginn des Schlussviertels führten die Baskets gar 59:58, doch dann legte Alba los. Durch aggressive Verteidigung eroberten die Berliner Bälle und konnten endlich die Schnellangriffe starten, die sie sonst auszeichnen: Nach einem 9:2-Lauf lag Alba 67:61 in Front. Dann schien es, als wolle jemand Albas Spiel den Stecker ziehen: Die 24-Sekunden-Uhr streikte, minutenlang fummelten die Techniker, das Spiel pausierte. Tadija Dragicevic ließ sich nicht aus dem Rhythmus bringen, traf drei Dreipunktewürfe in kürzester Zeit.

Oldenburg kam noch einmal auf 72:74 heran, doch im Gegenzug punktete der wieder erstarkte Immanuel McElroy (zwölf Punkte) – und knallte dabei auf den lädierten Rücken. Er biss auf die Zähne, verwandelte den fälligen Freiwurf zum 77:72 und ließ sich dann auswechseln. Ein erneuter Ausfall könnte drohen. Durch Fehler von Idbihi kamen die Baskets aber auf 76:77 heran – und glichen 38 Sekunden vor Ende aus, 79:79. Nach einer Auszeit verwarf Rochestie zweimal. Alba foulte, Oldenburg traf einen von zwei Freiwürfen und führte 80:79. Noch 21 Sekunden, die Berliner hatten den Ball – und machten nichts draus. McElroy und Idbihi verwarfen. Tsp

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