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Basketball: Kaman ist da – und spielt nicht

Das Debüt des Basketballstars aus den USA wurde verschoben.

Noch bei der deutschen Nationalhymne stand Chris Kaman am Mittwochabend in der Hamburger Color Line Arena ganz ruhig da. Kurz vor der Pause diskutierte er dann schon intensiv mit Bundestrainer Dirk Bauermann – und das, obwohl er beim ersten von zwei Härtetests der deutschen Basketball-Nationalmannschaft gegen das Topteam Kanada noch gar nicht zum Einsatz kam. Ohne Kaman verloren die Deutschen 86:91 (33:40), konnten aber zumindest kämpferisch überzeugen.

Nicht nur der Bundestrainer hoffte, dass Kaman schon beim ersten der beiden Testspiele auflaufen würde. Doch obwohl sämtliche übrigen Formalien bereits erledigt sind, fehlte noch die letzte medizinische Versicherungsbestätigung aus den USA, weshalb der erste Einsatz Kamans noch nicht möglich war. Trotzdem wurde der Neue im deutschen Team von den 6744 Zuschauern mit stürmischem Beifall empfangen. Denn Kaman ist ein Führungsspieler – er stand bei den Los Angeles Clippers 310 Mal in der „starting five“. „Er soll Dirk Nowitzki in dieser Rolle entlasten“, fordert Bauermann von dem sehr beweglichen 120-Kilo-Koloss, der vor dem Spiel am Abend schon auf das offizielle Mannschaftsfoto rückte.

Die neue Zeitrechnung im deutschen Basketball begann hingegen schon vorher: Genauer gesagt um 13.15 Uhr. Da betrat der 2,13 Meter große blonde Hüne die Hamburger Arena, frisch eingeflogen aus den USA. Seit einer Woche ist Kaman eingebürgerter Deutscher, und seit Mittwoch nun auch Mitglied der deutschen Nationalmannschaft. „Alle freuen sich, weil er uns helfen wird, ein großes sportliches Ziel zu erreichen“, sagte Bauermann. Schließlich will sich die Nationalmannschaft beim Turnier in Athen nächste Woche noch für die Olympischen Spiele qualifizieren. „Wir sind sehr optimistisch, dass Chris am Freitag in Mannheim beim letzten Test dabei sein kann“, sagte Wolfgang Brendscheidt, der Generalsekretär des Deutschen Basketball-Bundes, gestern. Beim zweiten Spiel gegen die Kanadier, soll Kaman zum ersten Mal spielerische Akzente setzen.

Martin Sonnleitner

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