zum Hauptinhalt
Schwungvoller Nachmittag. Leverkusen und Mönchengladbach lieferten sich ein temporeiches Duell, hier verzieht Bayer-Stürmer Stefan Kießling gegen Granit Xhaka (l.) und Roel Brouwers.

© dpa

Bayer Leverkusen - Borussia Mönchengladbach 1:1: Zwei Bundesligisten auf Augenhöhe

Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach beweisen beim 1:1, dass sie zu Recht in der Spitze der Bundesliga mitspielen.

Am Ende saßen einige Spieler beider Teams auf dem kalten und feuchten Rasen und schüttelten den Kopf. Schließlich hatte die Bundesliga-Partie zwischen Bayer 04 Leverkusen und Borussia Mönchengladbach keinen Sieger hervorgebracht. Mit 1:1 (1:1) endete die temporeiche und phasenweise hochklassige Partie. Doch für Frust war angesichts der Leistungen beider Teams kaum Platz.

„Das Ergebnis finde ich nach 90 Minuten okay“, sagte Gladbachs Trainer Lucien Favre, „wir haben uns am Anfang gegen das Pressing schwer getan, das haben wir nach 20 Minuten viel besser gemacht.“

Beide Klubs hatten sich eine Partie auf Augenhöhe geleistet und bewiesen, dass sie sich ihren Platz in der Spitzengruppe der Bundesliga verdient haben. Beide Mannschaften waren noch unter der Woche in ihren internationalen Wettbewerben im Einsatz. Von mangelnder Energie war aber nichts zu spüren. Die Trainer hatten ihre erste Elf jeweils verändert, so dass sie den Substanzverlust ausreichend kompensierten. Entsprechend schwungvoll begann die Partie.

Nach sieben Minuten hatte Borussia Mönchengladbach die erste große Chance, in Führung zu gehen. Die Borussen erkämpften sich den Ball am eigenen Strafraum, Patrick Herrmann legte einen Sprint fast über den ganzen Platz hin, nach Doppelpass mit Max Kruse versagten dem Angreifer aber die Nerven. Spätestens nach dieser Szene nahm die Partie richtig Fahrt auf.

Bayer 04 Leverkusen fühlte sich offenbar angestachelt und schaltete vollends um auf laufintensives Offensivpressing. Der Erfolg sollte sich prompt einstellen. Erst zwang Karim Bellarabi Borussia-Torhüter Yann Sommer mit einem Distanzschuss zu einer Glanzparade. Nach 18 Minuten konnte das Favre-Team den Dauerdruck nicht mehr standhalten. Hakan Calhanoglu nutzte seine ungewöhnliche Schusstechnik und schoss die Kugel aus 18 Metern Entfernung zum 1:0 über Sommer hinweg ins Gladbacher Tor.

Borussia Mönchengladbach konzentrierte sich gegen Bayer Leverkusen auf das eigene Konterspiel

Das Team vom Niederrhein konzentrierte sich auch in der Folge fast ausnahmslos aufs Konterspiel und wollte dadurch die weit aufgerückten Leverkusener Verteidiger in Probleme bringen. Dieses Konzept schien geeignet, allerdings fehlte der Borussia lange Zeit die Genauigkeit im Passspiel, so dass die Gäste über gute Ansätze nicht hinauskamen.

Leverkusen ging zwar hohes Risiko, ließ sich aber dennoch nicht beeindrucken von den schnellen Vorstößen des Gegners. Im Gegenteil: Karim Bellarabi hatte nach 38 Minuten gleich zwei gute Schusschancen, verzog aber beide äußerst knapp. Es schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis Leverkusen den zweiten Treffer erzielen sollte. Doch dann kam es ganz anders.

Zur Überraschung wohl auch der rund 4000 mitgereisten Gladbacher Fans erzielte ihr Team den Ausgleich. Verteidiger Roel Brouwers verwandelte per Direktabnahme nach einem Eckball zum 1:1. Und die Partie sollte so rasant weitergehen, als hätten sich die Spieler in der Pause nicht abkühlen können.

Borussia Mönchengladbach agierte in der zweiten Hälfte offensiver

Unmittelbar nach dem Anpfiff war es Max Kruse, der die Führung für die Borussia auf dem Fuß hatte, aber auch er zielte nicht genau genug. Roel Brouwers hatte nach 55 Minuten die große Möglichkeit, sein Team in Führung zu bringen. Er brachte aber das Kunststück fertig, die Kugel – erneut nach einem Eckball – aus zwei Metern Entfernung über das Tor zu schießen. Die Gladbacher agierten in der zweiten Hälfte etwas offensiver, wodurch sich ein offener Schlagabtausch entwickelte. Geordnetes Mittelfeldspiel fand weder auf der einen noch auf der anderen Seite statt. Vor allem die Einwechslung von Mittelfeldspieler Simon Rolfes für Angreifer Heung Min Son brachte Leverkusen mehr Stabilität, allerdings nahm diese Maßnahme auch ein wenig von der Offensivkraft. Beide Teams versuchten zwar noch dauerhaft Treffer zu erzielen, große Chancen kamen auf beiden Seiten nicht mehr zustande.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false