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Kopfball kann er auch! Franck Ribéry trifft auf ungewohnte Weise zum späten 1:0 der Bayern gegen Nürnberg. Foto: dpa

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Bayern - Nürnberg 2:0: Ribery erlöst den Rekordmeister

Trainer Guardiola bastelt an Bayern Münchens Formation, lässt Götze debütieren und siegt erst spät 2:0 gegen Nürnberg.

Der erste Weg führte zu den Kollegen auf der Bank. Franck Ribéry sauste um das halbe Spielfeld, auf dem Weg hatte er sich noch seines Trikots entledigt. Der Franzose hatte mit seinem späten Treffer den FC Bayern München erlöst und die Abwehr des Gegners geknackt. Fast 70 Minuten lang erwehrte sich der 1. FC Nürnberg geschickt der allerdings selten zwingend vorgetragenen Angriffe des Triple-Siegers. „Das Tor war so wichtig“, sagte Ribéry anschließend. Sein Tor. 2:0 (0:0) gewannen die Münchner am Samstag schließlich, weil kurz darauf auch noch Arjen Robben im Alleingang traf. Sie feierten damit den dritten Sieg im dritten Bundesligaspiel – und haben nun sogar die Chance, in der wegen des Supercups vorgezogenen Partie beim SC Freiburg am Dienstag die Tabellenführung zu übernehmen. „Wir haben neun Punkte, alles ist wunderbar“, fand der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge.

Pep Guardiola hatte nicht nur zum ersten Mal Thiago von Anfang an gebracht und Mario Götze sein Bayern-Debüt beschert, sondern überraschte auch noch mit einer sehr offensiven Variante. Der Bayern-Trainer ließ mit einer Dreierkette in der Abwehr beginnen und Kapitän Philipp Lahm im Mittelfeld agieren. Die logische Konsequenz war eine Übermacht im Mittelfeld, aber dem Angriffsspiel der Münchner gab die offensive Ausrichtung nicht den erhofften Impuls. Es entwickelte sich ein unattraktives Ballgeschiebe vor dem gegnerischen Strafraum – im Gegensatz zum Hochgeschwindigkeitsfußball, mit dem die Mannschaft in der vergangenen Saison oftmals verzückt hatte. Götze fiel bei seinem ersten Pflichtspiel seit April zunächst vor allem durch Ballverluste auf, trotzdem war Guardiola zufrieden mit dem ehemaligen Dortmunder. „Mario hat gut gespielt für sein erstes Spiel nach der langen Verletzungspause. Dass er am Ende müde war, ist ganz normal.“ Auch Rummenigge nahm Götze in Schutz, „weil er in eine Mannschaft kam, die gegen eine Mannschaft spielte, die auf den letzten 30 Metern extrem eng verteidigte“. Da werde man Geduld haben müssen, so Rummenigge. Der 21-jährige Nationalspieler selber freute sich erst einmal, dass er überhaupt wieder auf dem Platz stand: „Ich glaube, dass ich der Mannschaft helfen kann, wenn ich meinen Rhythmus wieder finde.“

Angesichts des mühevollen und teilweise uninspirierten Spiels der Bayern gegen Nürnberg, eine wahre Aussage. Die erste gute Chance hatten an diesem Samstagnachmittag dann sogar die Gäste, die sich nach einer Viertelstunde erstmals weit in die gegnerische Hälfte wagten. Daniel Ginczek durfte bei einem Konter relativ unbedrängt auf der linken Seite entwischen, auf Höhe des Strafraums zog er nach innen und kam frei zum Schuss. Der Ball knallte an die Querlatte. Kurz darauf hatte Nürnberg Glück, dass Schiedsrichter Christian Dingert einen Strafstoß verweigerte. Vielleicht ahndete Dingert auch deshalb acht Minuten später eine harmlose, nicht elfmeterwürdige Aktion von Per Nilsson gegen Robben. David Alaba trat an – und scheiterte an Schäfer.

Erst im Laufe der zweiten Halbzeit bekamen die Bayern das Spiel wirklich in den Griff. Zwingend wurden die Offensivaktionen aber erst nach der Einwechslung von Thomas Müller, der einige Lücken riss und von Toni Kroos als Ballverteiler. Für die Entscheidung sorgte dann Ribéry, der wieder ein Aktivposten war, aber lange gut abgeschirmt worden war. Dass er sein erstes Saisontor in der 69. Minute per Kopf erzielte, fand er selbst „komisch“, wurde aber im Nürnberger Strafraum auch übersehen. Neun Minuten später erhöhte Robben nach einer feinen Aktion: Er umtänzelte einen Spieler nach dem anderen und schob dann aus spitzem Winkel zum Endstand ein.

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