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Streicheleinheiten für den Buh-Mann: Bayerns Spieler jubeln mit dem zuletzt kritisierten Doppeltorschützen Franck Ribéry (M.)

© dapd

Bayern - Schalke 2:0: Bayern siegen dank Ribéry

Nach dem Basel-Schock in der Champions League zeigt sich der FC Bayern in verbesserter Form und siegt zu Hause gegen Schalke mit 2:0. Beide Tore erzielt der zuletzt gescholtene Franck Ribéry.

Am Mittwoch in Basel hatte er sich nur damit hervorgetan, Großchancen zu vergeben und dann bei seiner Auswechslung per verweigertem Handschlag den Trainer zu brüskieren. Am Sonntag dann leistete Franck Ribéry aktive Wiedergutmachung. Mit einer hervorragenden Leistung führte der Franzose den FC Bayern zum 2:0 (1:0)-Sieg gegen den FC Schalke 04. Die Bayern eroberten damit Tabellenplatz zwei, Schalke hingegen verabschiedete sich vorerst aus der Spitzengruppe der Tabelle.

Bayerntrainer Jupp Heynckes überraschte vorab mit einer Personalie. Sein Lieblingsschüler Toni Kroos stand nicht in der Startelf, stattdessen durfte sich diesmal Thomas Müller zusammen mit Arjen Robben im Mittelfeld versuchen. Schalkes Huub Stevens hingegen setzte auf dieselben Elf wie zuletzt in der Europa League gegen Pilsen. Diese Partie war auch das Aufeinandertreffen der bisher erfolgreichsten Bundesliga-Torjäger: Mario Gomez und Klaas-Jan Huntelaar, die jeweils 18-mal getroffen hatten bisher.

Beide Mannschaften gingen die Partie sehr elanvoll an. Schon in der 2. Minute stieg Schalkes Raúl zum ersten Mal aussichtsreich zum Kopfball hoch, er bekam allerdings keinen Druck mehr hinter die Kugel. Kurz darauf lag den Bayern-Anhängern binnen Sekunden zweimal ein Torjubel auf den Lippen. Nachdem die Gastgeber den Ball dank energischem Nachsetzen erobert hatten, passte Ribéry schnell von links nach innen auf Thomas Müller. Doch dessen Abschluss parierte Timo Hildebrand glänzend, und weil er sich sofort berappelte, konnte er auch den Nachschuss von Arjen Robben mit den Fingerspitzen abwehren. Kurz darauf ereignete sich eine Szene, die illustrierte, wie ernst vor allem ein Münchner diese Partie nahm: Jefferson Farfán blieb mit einem Strafraum-Dribbling hängen – und zwar an Ribéry. Es war ein Ereignis mit ähnlichem Seltenheitswert in der Bayern-Historie wie ein Kopfballtor von Philipp Lahm.

Fortan übernahmen die Münchner zusehends die Kontrolle über das Spiel, Schalke war vollauf beschäftigt und immer öfter auch überfordert damit, Schritt zu halten. Die nächste Großgelegenheit vergab wieder Müller, diesmal nach Zuspiel von Robben, der zum wiederholten Male seinen Widerpart Christian Fuchs genarrt hatte. Von Gomez und Huntelaar war bis dahin übrigens wenig bis nichts zu sehen. In der 36. Minute hatte Schalkes Christoph Metzelder per Kopfball nach Farfán-Ecke die Chance zur überraschenden Auswärtsführung, doch Manuel Neuer parierte. Nahezu im Gegenzug schossen die Bayern das 1:0. Luiz Gustavo eroberte die Kugel und schickte sie gleich in den Lauf von Ribéry, Hildebrand entschied sich hinauszulaufen. Es sollte sich als falsche Entscheidung erweisen, denn Ribéry spitzelte die Kugel über ihn und schob locker ins verwaiste Tor (37.). Drei Minuten später allerdings fischte Hildebrand einen Müller-Schuss aus vier Metern per Hechtsprung von der Torlinie, Badstubers Nachschussversuch ging knapp daneben.

Nach der Pause ging es weiter mit Bayernchancen im Minutentakt, und fast immer dabei war Ribéry: Einmal spielte er Gomez unwiderstehlich frei, doch der begann ein umständliches Dribbling, am Ende prallte die Kugel ins Außennetz. Bei diesem Spielverlauf war es nur folgerichtig, dass Ribéry selbst das 2:0 erzielte. Nach Doppelpass mit Müller zog er erst von links in die Mitte und dann aus 14 Metern ab. Noch abgefälscht landete die Kugel im langen Eck (55.). In vielen Duellen, auch im Mittelfeld, zeigten sich die Bayern deutlich verbessert, nicht nur, was Lauf- und Einsatzbereitschaft, sondern auch was den Teamgeist betrifft. Trainer Heynckes sagte: "Wir haben sehr engagiert gespielt, eine geschlossene Mannschaftsleitung gezeigt."

Ein Ende der Krise bedeutet dieser Sieg freilich noch lang nicht. Er dürfte dem zuletzt in helle Aufregung versetzten Verein aber bis zum Spiel in Leverkusen etwas mehr Ruhe bringen.

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