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Doch noch ein Titel. Mario Gomez wurde Torschützenkönig.

© AFP

Bayern - Stuttgart 2:1: Ab in die Qualifikation

Die Bayern schlagen Stuttgart 2:1 und müssen nun in die Champions-League-Qualifikation. Den einzigen Titel der Saison holte für sie Mario Gomez: Er wurde Torschützenkönig.

Die Saison des FC Bayern, das wusste vor dem finalen Heimspiel gegen den VfB Stuttgart jeder, war längst nicht mehr zu retten. Dafür stand der unumstößliche Fakt, dass einzig Torschützenkönig Mario Gomez mit seinen 28 Toren in dieser Spielzeit einen Titel gewinnen würde – der stolze Klub seine zahlreichen Saisonziele jedoch allesamt verfehlt hat. Die Partie gegen Stuttgart bot lediglich noch therapeutische Möglichkeiten: Erreicht der Klub noch Platz zwei, könnte immerhin ein lange nicht mehr für möglich gehaltener Saisonabschluss gefeiert werden. Müssen die Bayern jedoch in die Qualifikation für die Champions League, droht der „worst case“ immer noch: eine Saison in den Niederungen der Europa League.

Seit Samstag haben die Bayern die Gewissheit, dass sie die Saison als Tabellendritter abschließen. Die Münchner siegten 2:1 (1:1) gegen den VfB Stuttgart, Bayer Leverkusen hätte aber verlieren müsse, damit Bayern noch Zweiter wird und sich direkt für die Champions League qualifiziert. So half es nichts, dass Gomez und Bastian Schweinsteiger die Stuttgarter Führung durch Shinji Okazaki noch in einen verdienten Sieg umwandelten.

Die Frage ist natürlich, wie es so weit kommen konnte: Dass die Meisterschaft schon zur Winterpause verloren war. Dass der Klub alle wichtigen Spiele nicht gewinnen konnte: 2:3 in der Champions League gegen Inter Mailand, 0:1 im DFB-Pokal gegen Schalke, 0:2 und 1:3 in der Liga gegen den späteren Meister aus Dortmund. Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge machte die missglückte Saison ziemlich direkt an den ersten sieben Spieltagen fest, was als Erklärung ebenso zu einfach ist, wie die verpassten Titel allein der Wackel-Abwehr oder dem Jugendwahn von Ex-Trainer Louis van Gaal zuzuschreiben. Es kam schlichtweg vieles zusammen – und die Mannschaft brauchte zu lange, um sich in dieser aufgeregten Liga mit diversen Überraschungsklubs zurecht zu finden. Erst spät funktionierten die gewohnten Strukturen: Über den Titel der besten Rückrundenmannschaft freut sich in München jedoch niemand. „Daraus Selbstvertrauen zu ziehen, ist schwer“, sagt Kapitän Philipp Lahm, „dafür ist die Enttäuschung zu groß.“

Auffallend ist, dass sich der Klub bereits um klare Strukturen für die kommende Saison bemüht. Thomas Kraft, Hamit Altintop und Andreas Ottl werden den Klub definitiv verlassen, mit Torwart Manuel Neuer soll noch im Mai Einigkeit erzielt werden. Im Angriff soll der Cottbuser Zweitligaschützenkönig Nils Petersen hinter Mario Gomez aufgebaut werden; der 22-Jährige erhält einen Vertrag bis 2014. Ivica Olic könnte als multifunktionaler Backup für die verletzungsanfälligen Flügelstürmer Franck Ribéry und Arjen Robben noch gebraucht werden. Für Miroslav Klose bedeutet der Petersen-Wechsel hingegen, dass ihm nicht mal die Position als Ersatzmann sicher ist. Für einen Nationalstürmer ist das keine Perspektive.

Der Schlusspfiff am Samstagnachmittag brachte den Münchnern dann doch noch ein freudiges Gefühl: Freude darüber, dass diese vermaledeite Saison endlich vorüber ist.

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