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Geschmeidig. Der zweimalige Torschütze Harnik (l.) und Bremens Naldo. Foto: dpa

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Sport: Beigeisterung besiegt Unsicherheit Der VfB Stuttgart schlägt überfordete Bremer 4:1

Am Ende hatte es etwas von einem Fußballfest, das sich da in der Stuttgarter Arena abspielte. Schon nach dem 3:1 von Martin Harnik in der 53.

Am Ende hatte es etwas von einem Fußballfest, das sich da in der Stuttgarter Arena abspielte. Schon nach dem 3:1 von Martin Harnik in der 53. Minute standen die Zuschauer. Was die schwäbischen Anhänger genau feierten, steht nach dem 14. Saisonsieg noch nicht genau fest. Der VfB Stuttgart ist mittlerweile bis auf vier Punkte an Platz vier herangerückt, der zur Champions League Qualifikation berechtigt. Werder Bremen dagegen hat im Rennen um einen Platz in der Europa League einen Rückschlag erlitten. Nach der Bremer Führung durch Markus Rosenberg drehte der VfB vor 59 000 Zuschauer das Spiel durch Tore von Christian Gentner, Harnik und Cacau und gewann verdient 4:1 (2:1).

Etwas überraschend gingen die Bremer in der 25. Minute 1:0 in Führung. Es war der erste Bremer Angriff, der konsequent bis zum Stuttgarter Tor ausgespielt wurde. Begünstigt hatte die Führung der Ballverlust von VfB-Linksverteidiger Cristian Molinaro, der anschließend in der Abwehrkette der Schwaben fehlte. In diese Lücke spielten die Bremer den entscheidenden Pass. Marko Marin legte quer auf den mitgelaufenen Markus Rosenberg, der den Ball nur über die Linie drücken brauchte.

Bis dahin hatte Bremen meist verteidigt und das gut. Die Stuttgarter kamen nicht zu vielen Chancen. Die Schwaben hatten deutlich mehr Ballbesitz, aber selbst der in den vergangenen Wochen erfolgreiche Vedad Ibisevic und dessen Sturmkollege Harnik konnten vorerst nicht überzeugen. Das Werder-Konzept war bis dahin aufgegangen. Die Stuttgarter trugen nach zuvor acht Spielen ohne Niederlage ihre Angriffe eine Spur zu unpräzise vor. Lücken taten sich so kaum auf. Kein Wunder, dass es ein Distanzschuss von Christian Gentner aus 25 Metern war, der den Ausgleich brachte. Dass die Werder-Abwehr in dieser Saison kein Bollwerk ist, zeigte sich in der Nachspielzeit. Nach einer Ecke konnte Tim Wiese den Kopfball von Georg Niedermeier nur unzureichend abwehren. Harnik setzte als erster nach und konnte per Kopf die Führung erzielen. „Das reicht nicht, wir müssen hier etwas mitnehmen“, kritisierte Werder-Manager Klaus Allofs.

Trotz der Anweisung des Bremer Managers, das Tempo zu erhöhen, waren es die Stuttgarter, die das nächste Tor schossen und auf 3:1 erhöhten. Werders Leistungskurve ging weiter nach unten. Harnik gelang sein 17. Saisontor nachdem die Werder-Abwehr inklusive Torwart Wiese erneut patzte. Für Wiese war auch diese Szene kein Empfehlungsschreiben für seinen neuen Verein, den er bislang geheim hält. Wiese wird die Bremer nach Saisonende verlassen.

Werders Trainer beorderte den Abwehrspezialisten Naldo aus dem defensiven Mittelfeld zurück in die Abwehr, um die Patzer vor allem bei hohen Bällen zu reduzieren. Das schaffte Werder Bremen dann. Zu mehr reichte es an diesem Abend jedoch gegen brillante Stuttgarter nicht mehr. VfB-Sportdirektor Fredi Bobic sagte, er sei begeistert von der Leistung seiner Spieler. „Wir sind richtig stolz auf die Mannschaft, sie hat nach den guten Spielen der letzten Wochen noch mal einen draufgesetzt“, sagte Bobic.

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