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Unions Publikumsliebling und Neu-Frankfurter Karim Benyamina wird von den Fans gefeiert.

© dapd

Update

Unions 4:0-Sieg: Benyamina wird gefeiert und trauert

Unions Serie hält: Mit dem 4:0-Heimsieg gegen den FSV Frankfurt haben die Berliner 13 Punkte aus den vergangenen fünf Spielen geholt. Für den Ex-Berliner Karim Benyamina ist das 0:4 besonders bitter.

Das Spiel war schon 20 Minuten zu Ende, als Karim Benyamina immer noch im Innenraum des Stadions An der Alten Försterei dutzende Autogramme schrieb und im Anschluss mehrere Interviews gab. Der Stürmer des Fußball-Zweitligisten FSV Frankfurt wurde an seiner früheren Wirkungsstätte von den Anhängern des 1. FC Union  wie in alten Zeiten frenetisch gefeiert. Doch das Innenleben des 29-jährigen Deutsch-Algeriers war nach der 0:4 (0:2)-Niederlage seiner neuen Elf nicht wirklich intakt. „Ich bin traurig. Ich habe keine Freude in mir. Wir haben drei Punkte hier gelassen. Es ist toll, dass die Union-Fans an mich gedacht haben. Aber wir haben verloren“, sagte Benyamina.  „Wir haben doofe Fehler gemacht und konnten kein Tor schießen. Im Abstiegskampf passieren leider solche Sachen.“

Benyamina, der beim Nennen der Frankfurter Mannschaftsaufstellung wie ein Heimspieler von den Union-Fans als Fußballgott bezeichnet wurde, hatte den ersten gefährlichen Torschuss der Partie abgegeben. Doch Union-Schlussmann Jan Glinker flog in die richtige Ecke. Die von großen Verletzungssorgen geplagten Frankfurter wurden zu Beginn vielleicht ein bisschen unterschätzt. „Wir haben uns am Anfang schwer getan. Wir haben nicht gut umgeschaltet“, räumte Unions Mittelfeldspieler Chinedu Ede ein.

Doch nach vier Spielen ohne Niederlage und mit dem Selbstvertrauen von 28 Saisonpunkten zur Halbserie kam der Erfolg beim 1. FC Union irgendwie von selbst. Nach 17 Minuten erzielte Ede mit einem Flachschuss in die rechte untere Ecke das 1:0. Elf Minuten später bugsierte der Frankfurter Momar N‘ Diaye einen Freistoß von Union-Kapitän Torsten Mattuschka unglücklich ins eigene Netz. „Wir haben aktuell nicht die Stabilität in unserer Abwehrreihe. Die ersten beiden Tore waren zwingend zu verteidigen“, ärgerte sich Trainer Hans-Jürgen Boysen.  „Danach war es schwer, das Spiel zu kippen. Wir sind enttäuscht über die Höhe der Niederlage.“

Diese wurde für die Gäste im zweiten Abschnitt vor 12.721 Zuschauern zu einem mittleren Debakel. Verteidiger Christian Stuff nach 79 Minuten und der eingewechselte Angreifer Simon Terodde acht Minuten vor dem Schlusspfiff schossen noch den höchsten Saisonerfolg für die Berliner heraus. Trotz des dritten Dreiers hintereinander fiel die Analyse von Union-Trainer Uwe Neuhaus nicht euphorisch aus. „Natürlich sind wir mit dem Ergebnis zufrieden, auch wenn der Sieg zu hoch ausgefallen ist. Es war aber kein gutes Spiel von uns. Die ersten beiden Tore sind aus dem Nichts gefallen. Es hatte sich aber keine Überlegenheit von uns angedeutet. In der Pause war ich nicht zufrieden“, meinte der 52-Jährige.  „Wir haben nicht mit dem Selbstvertrauen und Elan gespielt. Über das Ergebnis freuen wir uns, aber nicht über die Art und Weise.“

Sein Glück kaum fassen konnte dagegen Simon Terodde. Monatelang war der vom 1. FC Köln ausgeliehene Stürmer wegen einer Knieverletzung kaltgestellt. Und bei seinem Comeback gelang ihm im 11. Saisonspiel endlich sein erstes Meisterschaftstor. 

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