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© AFP

Benzin-Affäre: Räikkönen muss noch eine Nacht zittern

Bleibt Ferrari-Pilot Räikkönen Formel-1-Weltmeister oder wird dem McLaren-Mercedes-Protest stattgegeben? Der Automobil-Weltverband FIA spannt die Motorsportfans auf die Folter.

Das Warten auf die offizielle Bestätigung seines WM-Titels geht für Formel-1-Weltmeister Kimi Räikkönen noch einen Tag weiter. Das Berufungsgericht des Automobil-Weltverbandes FIA wird seine Entscheidung über die Berufung von McLaren-Mercedes gegen den Ausgang des letzten Rennens der Saison in Sao Paulo erst am Freitagnachmittag in Paris verkünden. Zuvor hatten die vier FIA-Richter vier Stunden lang in London die Ausführungen von Anwälten von McLaren-Mercedes, BMW-Sauber, Williams-Toyota und Ferrari sowie FIA-Offiziellen angehört.

Streitpunkt: zu kaltes Benzin

Die "Silberpfeile" hatten gegen die Entscheidung der Rennkommissare von Sao Paulo protestiert, die Williams-Toyota-Piloten Nico Rosberg (Wiesbaden/Platz vier) und Kazuki Nakajima (Japan/Platz zehn) sowie das BMW-Sauber-Duo Robert Kubica (Polen/Platz fünf) und Nick Heidfeld (Mönchengladbach/Platz sechs) nicht zu disqualifizieren, obwohl die Benzintemperatur ihrer Autos zwischen zwei und vier Grad Celsius unterhalb des erlaubten Grenzwertes gelegen hatte.

Ein Ausschluss von mindestens zwei vor dem auf Rang sieben gelandeten Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes) platzierten Fahrern und dessen Nachrücken würde den 22 Jahre alten Briten nachträglich zum Weltmeister machen.

Ferrari-Anwalt Nigel Tozzi wies nicht nur McLarens Argumente zurück, sondern hinterfragte auch die Motive des britisch-deutschen Rennstalls, nachdem zahlreiche McLaren-Mercedes-Vertreter und auch Vizeweltmeister Lewis Hamilton erklärt hatten, keineswegs am Grünen Tisch die Weltmeisterschaft gewinnen zu wollen. "Man könnte fast glauben, sie seien schamlose Heuchler ohne jede Integrität", sagte Tozzi gegen Ende der fast vierstündigen Anhörung.

Schumacher: Räikkönen behält den Titel

Rekordweltmeister Michael Schumacher glaubt nicht an den WM-Titel-Verlust seines Ferrari-Nachfolgers Räikkönen. "Ich wäre sehr überrascht, wenn er ihn verlieren würde. Ich habe gehört, dass FIA-Präsident Max Mosley bereits gesagt hat, dass es keine Notwendigkeit gibt, die Klassifikation zu verändern, selbst wenn man ein paar Autos disqualifiziert." Ob der gewöhnlich gut informierte Schumacher Recht hat, wird sich nun morgen zeigen. (mit sid/dpa)

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