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Sport: Bereit zum Auftauchen

Eishockey-Klub Preussen startet in die Play-offs

Berlin - Menschen, die zugleich Freunde des Eishockeys und der Statistik sind, haben die Internetseite hockeydb.com in ihrem Computer gespeichert. Es gibt kaum ein Geschehen im internationalen Eishockey, das die Seite nicht registriert. Für Yvon Corriveau vermerkt die Datenbank 309 Spiele in der nordamerikanischen Profiliga NHL zwischen 1985 und 1994, außerdem 53 Tore, 47 Vorlagen und 360 Strafminuten. Auch Corriveaus Spiele in Deutschland sind aufgeführt, bei den Berlin Capitals und den „Berlin Polar Bears“, den Eisbären. Nur in der Zeile für die aktuelle Saison beim Berliner SC Preussen steht: „stats unavailable“ – keine Statistik verfügbar.

Mit dem Wechsel in die drittklassige Oberliga ist der 38 Jahre alte Kanadier für die Öffentlichkeit in seiner Heimat abgetaucht. Für sein Team aber ist Corriveau kaum zu ersetzen. In den Play-offs, die heute mit dem ersten Viertelfinalspiel gegen die Hannover Indians (19.30 Uhr, Deutschlandhalle) beginnen, wird er noch wichtiger. Zwei Runden müssen die Preussen überstehen, das Erreichen des Finales würde den Aufstieg in die Zweite Liga bedeuten.

„Je härter die Spiele werden, desto besser wird er“, sagt Trainer Andreas Brockmann über seinen Stürmer, der in dieser Saison zwölf Tore erzielt hat. Für Corriveau waren alle bisherigen Spiele allerdings „nur Vorbereitung“ für die Play-offs. „Wir treffen dort fast auf die gleichen Gegner wie bisher“, sagt er. Und die haben die Preussen meist besiegt. Dienstag siegten sie 3:1 in Ravensburg und wurden Erster der Meisterrunde.

Gegen Hannover haben die Preussen in der Vorrunde zwei Spiele verloren und nur zwei gewonnen. Dennoch sind die Berliner zuversichtlich. „Wir haben uns sehr gut vorbereitet“, sagt Corriveau. Denn Zeit zum Training bleibt in den kommenden Tagen nicht mehr. Nach dem heutigen Spiel müssen die Preussen am Ostersamstag in Hannover antreten, am Ostermontag folgt in Berlin Spiel drei. Mit drei Siegen hätten die Preussen in der nach dem Modus „Best of five“ gespielten Serie das Halbfinale erreicht. Für Corriveaus Zukunftspläne ist das nicht ganz unerheblich. Zu einem anderen Klub wechseln will er nicht mehr. Ungewiss ist aber, ob er sein Karriereende noch einmal um ein oder zwei Jahre hinauszögert. „Ich werde das nach der Saison mit meiner Familie besprechen“, sagt er. Eines allerdings weiß Yvon Corriveau schon: Noch ein Jahr in der Oberliga wird er sich nicht antun.

Steffen Hudemann

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