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© dpa

Berlin - Stuttgart: Hertha schlägt den Titelverteidiger

Für den VfB Stuttgart bleibt Berlin auch als Meister eine uneinnehmbare Festung. Der ersatzgeschwächte Titelverteidiger unterlag bei Hertha BSC überraschend klar.

Bei der 1:3 (1:0) Niederlage hatte Nationalspieler Thomas Hitzlsperger die Gäste früh in Führung gebracht (15. Minute). Doch nach einem umstrittenen Foulelfmeter, den Sofian Chahed verwandelte (51.), schaffte eine sich deutlich steigernde Hertha noch die Wende. Malik Fathi köpfte zum 2:1 ein (65.), Solomon Okoronkwo markierte den Endstand (80.).

"Es war immer unsere Stärke, dass wir zurückgekommen sind, das haben wir diesmal nicht geschafft", kommentierte Nationalspieler Hitzlsperger die Niederlage, die den VfB erst einmal mit nur einem Pünktchen auf Tabellen-Platz 15 stürzen lässt. Für den Hauptstadtclub war es der erste Heimsieg nach mehr als einem halben Jahr - für den VfB dagegen bleibt der historische Makel: Seit nunmehr 16 Jahren, 5 Monaten und 16 Tagen haben die Schwaben bei Hertha nicht mehr gewonnen. "Ich habe nur Details korrigiert, sie sollten schneller nach vorn spielen mit mehr Bewegung", kommentierte Herthas neuer Coach Lucien Favre die deutliche Steigerung seines Teams in Halbzeit zwei.

VfB-Coach: "Wir waren uns einfach zu sicher"

In der ersten Hälfte war schon der erste ernsthafte Versuch des Meisters, der kurzfristig noch auf Ricardo Osorio (Fersenbein) und Yildiray Bastürk (Wade) verzichten musste, erfolgreich. Auswahlspieler Hitzlsperger, einer von vier Stuttgartern im Aufgebot von Bundestrainer Joachim Löw für den Länderspiel-Klassiker am Mittwoch in England, hämmerte den Ball aus 18 Metern ins rechte untere Eck. "Wir waren uns einfach zu sicher", kritisierte VfB-Coach Armin Veh das folgende Spiel seines Teams. Dass mit Gomez, Cacau, Delpierre (verletzt), Boka und Gledson (gesperrt) weitere wichtige Spieler fehlten, ließ der Training nicht als Entschuldigung gelten.

Die Gastgeber, die ohne Gilberto (Wadenblessur) und Simunic (Rot- Sperre) antraten, wirkten nach optimistischem Beginn vor 46 743 Fans lange geschockt. Doch der Meister verwaltete die Partie nur, ohne die größeren Spielanteile in zwingende Aktionen umzusetzen. So machte ein unberechtigter Elfmeter die Partie wieder spannend. Der Brasilianer Lucio, für 1,75 Millionen Euro von Palmeiras Sao Paulo gekauft, ließ sich im Duell mit dem VfB-Mexikaner Pavel Pardo fallen. Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer zeigte auf den Punkt - Chahed schoss zu seinem ersten Bundesliga-Tor ein.

Die Herthaner wirkten danach wie verwandelt, mit Tempo und Entschlossenheit brachten sie den Meister in große Bedrängnis. Nach einer Ecke von Lucio gewann Nationalspieler Fathi, der bei Löw derzeit nicht mehr zum Kandidaten-Kreis gehört, das Luftduell gegen Auswahl-Neuling Serdar Tasci. Schließlich verlängerte der eingewechselte Lukasz Piszczek einen Torwart-Abschlag und der überraschend aufgebotene Okoronkwo schob zur endgültigen Entscheidung ein. "Es hat heute der letzte Tick gefehlt. Ich weiß nicht, wie wir die Tore bekommen haben", erklärte VfB-Verteidiger Ludovic Magnin. (mit dpa)

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