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Sport: Berliner Lösung

Karsten Doneck über die Trainerfrage beim 1. FC Union Schalke 04 und der 1.

Karsten Doneck über

die Trainerfrage beim 1. FC Union

Schalke 04 und der 1. FC Union, die beiden mögen sich. Spätestens seit dem DFB-Pokalfinale 2001. Irgendwie gingen aus dem Endspiel beide Klubs als Sieger hervor: die Schalker, weil sie 2:0 gewonnen hatten, und die Berliner, weil sie trotzdem in den Uefa-Cup rutschten. Schöne Zeiten waren das.

Dass sich Union nun in einer dringenden Personalie an Schalke orientieren will, ist legitim, droht aber fehlzuschlagen. Huub Stevens habe in der vorigen Saison auch frühzeitig das Ende seiner Trainertage auf Schalke verkündet und trotzdem bis zum Ende erfolgreich gearbeitet, hat Unions Vizepräsident Bernd Hofmann gesagt. Das sollte heißen: Was Schalke kann, können wir mit unserem Trainer Georgi Wassilew allemal.

Nach dem 0:7 beim 1. FC Köln ticken die Uhren in Köpenick allerdings etwas anders als in Gelsenkirchen. Die Union-Elf, die da in Köln zuschaute, wie der Gegner Tor um Tor schoss, wirkte merkwürdig wehrlos. Ein Aufbäumen gegen die Niederlage war nicht erkennbar. Und Wassilew? Der wirkte selbst hilflos. Zwischen Mannschaft und Trainer scheint, allen gegenteiligen Beteuerungen zum Trotz, die Harmonie abhanden gekommen zu sein. Mit der frühen Ankündigung seiner Demission zum Saisonende hat Wassilew offenbar seine zuvor vorbehaltlos anerkannte Autorität bei den Spielern eingebüßt. In diesem Fall hilft wirklich nur noch eines: die Trennung vom Trainer. Und zwar sofort, um weiteren Schaden abzuwenden.

Doch Union hält an Wassilew fest. Grund: Der Klub ist knapp bei Kasse, kann nicht neben Wassilew noch einen weiteren Trainer bezahlen. Dabei gäbe es eine andere Lösung. Eine, die schon mal erfolgreich praktiziert wurde. Nicht bei Schalke, sondern bei Hertha BSC. Als dort Jürgen Röber aus Gründen gehen musste, die jetzt auch auf Wassilew zutreffen, wurde Falko Götz vorübergehend Cheftrainer. Ohne großem Erfolgsdruck ausgesetzt zu sein, löste Götz seine Aufgabe bravourös. Unions Falko Götz hieße – Ivan Tischanski. Der ist beim 1. FC Union noch Kotrainer. Beförderung nicht ausgeschlossen.

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