zum Hauptinhalt

Sport: Berliner Regionalligist trotz Angriffsschwäche Dritter

Ungewöhnlich lautstark trafen Spieler und Betreuer des 1.FC Union Berlin am letzten Sonnabend in Stendal ein.

Ungewöhnlich lautstark trafen Spieler und Betreuer des 1.FC Union Berlin am letzten Sonnabend in Stendal ein. Bei der Einfahrt in die Wilhelm-Helfers-Kampfbahn streifte der Mannschaftsbus der Berliner das Dach des Kassenhäuschens und zerstörte eine Fensterscheibe. Wegen der geräuschvollen Ankunft der Köpenicker hätten "die Leute ein bisschen Angst bekommen", erzählt Georgi Wassilew, Trainer des 1. FC Union.

Später, auf dem Spielfeld, hatte der Gegner der Berliner weniger Angst. Warum auch, inzwischen weiß jeder in der Liga, dass Union nicht mehr als ein Tor pro Spiel schießt. Zwar schlug in Stendal Ronny Nikol früh zu - und katapultierte sich mit seinem zweiten Saisontreffer neben Steffen Menze an die Spitze der internen Torjägerliste - doch die Gastgeber konnten noch im ersten Durchgang ausgleichen.

"Das Spiel war doch gar nicht so schlecht", sagt Wassilew. "Die Sache ist doch die. Wir sind Tabellendritter und trotzdem fehlen die Tore, das macht natürlich alle unruhig. Insofern muss ich als Trainer versuchen, die Spieler zu beruhigen". Längst habe er erkannt, dass die Abschluss-Schwäche "psychologische Ursachen" habe und das sei "sehr gefährlich". Vor dem Heimspiel gegen Erzgebirge Aue am Sonnabend (14 Uhr, Alte Försterei) greift Wassilew daher zu psychologischen Tricks. "Man muss das erste Tor schießen, nicht das dritte", habe er seinen Spielern erklärt. Und angesichts des Umstandes, dass man bislang die mit Abstand beste Abwehr der Liga habe (nur drei Gegentreffer) würde das erste Tor für Union in den meisten Fällen gleichzeitig auch das siegbringende sein. Hat der Trainer von Union trotzdem noch einen Wunsch? "Natürlich wollen wir gegen Aue gewinnen", sagt Wassilew und gegen ein 2:0 habe er auch nichts einzuwenden.

Beim BFC Dynamo spielt ein Stürmer, der bereits halb so oft wie alle Spieler seines ehemaligen Arbeitgebers zusammen getroffen hat. Und das gefällt seinem neuen Trainer. "Der Torsten Boer, der hat sich bei uns sehr gut entwickelt", sagt Klaus Goldbach. Sein Verein hat bislang zwei Gesichter gezeigt. Alle drei Heimspiele wurden gewonnen, auswärts langte es hingegen nur zu zwei Punkten aus vier Partien. Und das bereitet Goldbach ein wenig Sorgen. "Wir haben nur dann eine Chance, den Sprung in die dritte Liga zu schaffen, wenn wir alle Spiele am Limit spielen." Am Sonnabend dürfen die Berliner wieder ihre Heimstärke unter Beweis stellen, dann kommt der Tabellenletzte VFC Plauen um 14 Uhr ins Sportforum. Goldbach ist anderer Meinung, zumindest teilweise. "Es kommt nicht der Tabellenletzte, sondern der Vierte des Vorjahres", sagt der BFC-Coach, "die jetzige Tabelle hat noch gar keine Aussagekraft".

Diese Worte sollte die Amateure von Tennis Borussia freuen. Am Sonntag (14 Uhr, Mommsenstadion) empfängt der Vorletzte den Mitaufsteiger VfL Halle 96. Die Hertha-Amateure, zuletzt glücklicher Sieger über TeBe, treten zu gleicher Stunde beim 1. FC Magdeburg an. Vom 3:2-Erfolg gegen die Borussen ist Herthas Trainer Falko Götz immer noch begeistert. "So glücklich dieser Sieg auch war, für den Kopf war das sehr wichtig", sagt Götz.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false