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Leichtathletik-WM 2009

© ddp

Berlino: Der mit Blanka knutscht

Es war nicht immer ausverkauft, das Olympiastadion, und es gab noch die eine oder andere Panne der Organisatoren – aber mit Berlino haben sie alles richtig gemacht. Matthias Kalle kürt den WM-Superstar.

Kennen Sie Usain Bolt? Das ist so ein lustiger Spaßvogel aus Jamaika mit Hang zu allerlei Faxen, und er ist das Maskottchen dieser Leichtathletik-WM – der Superstar, aber das wissen Sie natürlich, ist Berlino, und das ist eines der unanfechtbaren Ergebnisse dieser Sportveranstaltung.

Es war nicht immer ausverkauft, das Olympiastadion, und es gab noch die eine oder andere Panne der Organisatoren – aber mit Berlino haben sie alles richtig gemacht. Wahrscheinlich war das gar nicht beabsichtigt, schließlich haben die Deutschen in der Vergangenheit nie ein glückliches Händchen bei der Wahl ihrer Maskottchen gehabt: Bei der WM 74 waren es die beiden Backpfeifengesichter Tip und Tap, 2006 waren es die Nervtröten Goleo und Pille – aber jetzt, mit Berlino, emanzipiert sich das Wesen des Maskottchens von seinen Vorgängern.

Berlino spricht nicht, Berlino ist korrekt gekleidet, Berlino ist mittendrin statt nur dabei. Von den Athleten lässt er sich tragen, abklatschen oder zu Boden werfen – und es würde uns nicht wundern, wenn Fotos auftauchen, die Berlino in einem Berliner Club zeigen, wie er mit der Hochsprungweltmeisterin Blanka Vlasic rumknutscht. Und wir, das Publikum, wir würden ihm das sogar gönnen.

Vielleicht ist Berlino aber auch tatsächlich der Igel, und die Sieger der Wettbewerbe, das sind die Hasen, denn immer, wenn sie gewonnen haben oder durchs Ziel rennen, ist Berlino schon da. Es war aber auch ein großer Moment, als er am Donnerstagabend 19,19 Sekunden auf 200 Meter lief. Oder war das dieser Bolt?

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