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Alba unter Druck: Die Liebe des Anhangs steht auf dem Spiel

Für viele Fans war die 52:103-Schmach in Bamberg am letzten Bundesliga-Spieltag, das Schlimmste, was sie je von Alba gesehen haben. Gegen die Eisbären Bremerhaven erwarten die Anhänger Wiedergutmachung.

Berlin - Seit mehr als 20 Jahren verfolgt Jörg Busche die Geschicke von Alba Berlin, die momentane Situation ist aber selbst für ihn neu. „Ich bin ein bisschen verwirrt“, sagt der Vorsitzende des Fanklubs Alba-Tross. „Im Moment ist das Dasein als Fan schwierig.“ Wenn die Berliner am Sonntag (20 Uhr, Arena am Ostbahnhof) auf die Eisbären Bremerhaven treffen, stehen sie nicht nur bei ihren Anhängern unter stärkerer Beobachtung als sonst. Für Trainer und Team geht es darum, Einsatz und Leidenschaft zu zeigen – als Wiedergutmachung für die 52:103-Schmach in Bamberg vor einer Woche.

„Das Spiel in Bamberg war natürlich das Schlimmste, was ich je von Alba gesehen habe“, sagt Jörg Busche. Die Leistung der Berliner bei der dritten Bundesliga-Niederlage in Folge sei „extrem frustrierend und nicht recht zu glauben“ gewesen. „Ich bin der festen Überzeugung, dass da was passieren muss. Aber ich möchte auch nicht in der Haut von Marco Baldi stecken.“ Albas Geschäftsführer wird heute nicht in der Halle sein, er ist immer noch in Brasilien. Aber auch in der Ferne hat Baldi seine Schlüsse aus dem Debakel in Bamberg gezogen. „Dass Außergewöhnliche war, dass sich die Mannschaft aufgegeben hat und auseinandergefallen ist“, sagt Baldi. „Das hat uns in Alarmbereitschaft versetzt, deswegen muss jetzt vom Team eine Reaktion kommen. Wenn das nicht der Fall ist, werden wir Hand anlegen.“

Unter den Alba-Fans sei die Stimmung „gespalten“, sagt Jörg Busche. Einige Anhänger haben besonders von Trainer Luka Pavicevic die Nase voll. „Man hat den Eindruck, dass der Trainer Schwierigkeiten hat, die Spieler so zu motivieren, dass sie auch in der Bundesliga an ihre Grenzen gehen“, sagt Busche. Das Spiel gegen Bremerhaven wird somit auch zum Test für die Stimmung zwischen den Zuschauern und ihren Lieblingen. „Die Berliner Basketballfans sind ja ein wenig unterkühlter als andere Fans“, sagt Busche. „Ich befürchte eine abwartende und leicht beleidigte Haltung.“

Normalerweise sind die Alba-Fans sehr loyal, die Mannschaft muss schon mit sehr wenig Herz auftreten, um es sich mit ihnen zu verderben. So wie in den vergangenen Play-offs. Vor dem dritten Spiel gegen die Frankfurt Skyliners entrollte der Fanblock Plakate mit den Aufschriften „Wacht auf und kämpft!“ und „Wir lieben dieses Spiel – und ihr?“. „Es kann gut sein, dass am Sonntag wieder so etwas kommt“, sagt Jörg Busche. „Andererseits muss man das nicht aufschreiben, das sollte jetzt jedem klar sein.“

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