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Eurocup: Alba locker in der nächsten Runde

Die Basketballer von Alba Berlin gewinnen auch ihr viertes Vorrundenspiel im Eurocup. Nach dem 79:62-Sieg gegen Caserta steht die Mannschaft von Luca Pavicevic somit vorzeitig in der Zwischenrunde.

Endlich einmal ein richtiger Gegner. Schon länger war es her, dass ein Europapokalgegner Alba Berlins Fans mitbrachte, die in Sachen Krach einen würdigen Kontrahenten für die Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof darstellten. Am Dienstag im Eurocup gegen JC Caserta war es so weit: Es waren zwar nur gut zwei dutzend Ultras, die aus der Nähe von Neapel mitgekommen waren. In Italien aber sind sie berüchtigt und haben in einigen Hallen Hausverbot. Auch in Berlin sangen sie, klatschten und reckten mit nackten Oberkörpern die Fäuste, als hätten sie zu viel koffeinhaltige Limonade getrunken.

So viel Gegenwehr wie von den Rängen gab es auf dem Feld jedoch nicht. Alba gewann mit dem 79:62 (50:28) gegen Caserta auch sein viertes Vorrundenspiel und ist damit vorzeitig für die Zwischenrunde der letzten 16 Mannschaften im Eurocup qualifiziert. Ein weiterer Sieg in den nächsten beiden Spielen gegen Wloclawek in einer Woche oder in Samara in der Woche darauf reicht, um auch sicher Gruppensieger zu werden. "Wir wollen die Gruppe beenden, wie wir sie begonnen haben und Erster werden", sagte Marko Marinovic, mit 14 Punkten zusammen mit Julius Jenkins Albas Topscorer.

Dabei ging das Spiel schlecht los. Caserta verteidigte aggressiv, schon in der Hälfte der Berliner. So fing ihr Spielmacher Fabio di Bella, am Ende mit 16 Punkten bester Scorer des Spiels, früh einen Pass von Tadija Dragicevic ab und erzielte die ersten beiden Punkte für Caserta. Doch dann zeigte Alba, dass es aus dem Hinspiel und der 87:95-Pleite in Braunschweig am Samstag gelernt hatte. Um defensiv und offensiv durchschlagskräftiger zu werden, ließ Trainer Luka Pavicevic statt Derrick Allen erst Patrick Femerling, dann Yassin Idbihi gegen Casertas 140-Kilogramm-Center Eric Williams spielen. Ohnehin spielte Alba im ersten Viertel extrem durch die Mitte: Nicht einen Dreierversuch gaben die Berliner Scharfschützen ab im ersten Viertel, das 20:14 an Alba ging; 14 der 20 Berliner Punkte erzielten die Center.

Wie variabel Alba mittlerweile ist, zeigten sie im zweiten Viertel und stellten um: 15 Dreierwürfe gaben sie dort ab. Marko Marinovic traf drei von vier Versuchen von außen und führte Alba mit elf Punkten durch ein beeindruckendes Viertel. Beeindruckend schlecht von Caserta, das sich in einfachen Ballverlusten, unnützen Alleingängen und miserablen Würfen (wie im Hinspiel nur 20 Prozent Dreierquote) erging. Dann drehte Alba auf. Zuerst die 8.854 Fans auf den Rängen, die die letzten fünf Minuten vor der Pause durchgängig trommelten und klatschten.

Als Alba dann auf dem Feld einen 20:3-Lauf hinlegte, hingen bei den italienischen Ultras die Arme resigniert herab. Alba führte schon mit 24 Punkten Vorsprung, zur Halbzeit stand es dann 50:28. Das Spiel war entschieden. Das dachten sich auch beide Mannschaften und so fiel in den zerfahrenen fünf Minuten nach der Pause kein einziger Punkt. Dann zeigte Caserta kurzzeitig auch auf dem Feld Widerstandskraft und erzielte 17:10 Punkte in den folgenden fünf Minuten. Doch mit einem 7:0-Zwischenlauf im letzten Viertel erledigte sich das Thema Widerstand wieder. Nach dem 79:62-Ensdtand richtete sich der Zorn der Caserta-Ultras gegen das eigene Team: Sie versuchten, die Spieler von der Tribüne aus mit Bier zu überschütten.

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