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Durchbruch mit Bänderriss. Petterson (r.) warf trotz Verletzung sieben Tore.

© Photowende

Füchse Berlin auf Erfolgskurs: Der nächste größte Sieg

Die Füchse Berlin sind als Bundesligavierter auf dem Weg nach Europa. Geschäftsführer Hannig ist selbst überrascht vom Erfolg seiner Mannschaft.

Am Ende des Tages wollte Alexander Petersson etwas klarstellen. „Ich habe einen Bänderriss. Das ist keine Lüge“, sagte der Neuzugang der Füchse Berlin am späten Samstagabend. Gerade hatte seine Mannschaft beim VfL Gummersbach mit 34:32 (18:16) gewonnen. Was auch an Petersson und seinen sieben Treffern lag. Die Ärzte hatten ihm von einem Einsatz abgeraten, doch Petersson hatte einfach die Tasche mit zum Bus gebracht. Er wolle es probieren, sagte Petersson. Er probierte es – und spielte. Eine Stunde nach Abpfiff, mit einem Bier in der Hand, sagte der Isländer: „So ist das bei uns. Wenn du spielen musst, dann spielst du.“

Laut Geschäftsführer Bob Hanning ist das eine der Erklärungen für den Höhenflug der Berliner. Die Gier, jede Partie als entscheidend zu erachten. „ Wir werden derzeit einfach von unserer Entwicklung überrannt“, sagte Hanning am Tag darauf: „Das ist schon unheimlich.“ Der Geschäftsführer der Berliner schob nach: „Das war der größte Sieg in der Geschichte der Füchse. Größer als der gegen Kiel und größer als der gegen Flensburg. Und zwar wegen der Art und Weise: Fünf Minuten vor Schluss lagen wir plötzlich mit einem Tor hinten, haben uns den Sieg dann aber durch unsere Willenskraft verdient.“

Einen großen Anteil daran hatte Bob Hanning sogar selbst. In einer Auszeit kurz vor Schluss sagte er zum bis dato schwachen Torwart Silvio Heinevetter: „Silvio, du sagst doch immer, gute Torhüter halten die entscheidenden Bälle. Jetzt wäre dafür ein guter Zeitpunkt.“ Prompt hielt Heinevetter vier Würfe, die Füchse gewannen. Zu den Wechselgerüchten um Heinevetter sagte Hanning gestern: „Silvio macht sich das Leben momentan selbst schwer. Ich werde da aber keinen Druck machen. Ende November fällt die Entscheidung.“

Ganz im Gegensatz zu Heinevetter strotzt der Rest des Teams vor Leichtigkeit. „Ich habe noch nie so klar wie derzeit erlebt, was es heißt, einen Lauf zu haben“, sagte Hanning. Die Saisonziele werden deshalb nicht korrigiert. „Wir wollen in den Europapokal, Platz fünf oder sechs eben“, sagte Alexander Petersson. Nach zehn Bundesligaspieltagen sind die Füchse mit nur drei Minuspunkten Vierter. Geht es nach Hanning, sollen in diesem Jahr nicht mehr viele hinzukommen. „Bis zur WM-Pause dürfen wir noch in Göppingen und Lemgo verlieren, den Rest sollten wir gewinnen. Dann hätten wir nur sieben Minuspunkte, das wäre ein Meilenstein.“

Dabei weiß Hanning um die Schwächen seiner Mannschaft. Die fehlende Breite im Kader könnte sich gerade nach der kräftezehrenden WM im Januar zum Problem für die Berliner entwickeln. Doch das ist jetzt noch ein Stück weit weg, weshalb Hanning bekannte: „Ich bin ein totaler Fan dieser Mannschaft.“

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