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Fatih Yigitusagi auf dem Weg zum ersten Punktgewinn für Türkiyemspor in der neuen Saison.

© Vincent Aydin

Fußball in Berlin: Türkiyemspor ärgert RB Leipzig

Immer montags wirft unser Autor Axel Gustke einen Blick auf den Berliner Fußball. Heute: Der Saisonstart in Regional- und Oberligen, wo neben den U23-Teams von Hertha und Union sechs weitere Berliner Vereine vertreten sind - und Türkiyemspor zum Auftakt überrascht.

Als Nummer drei in der Hauptstadt hat sich inzwischen der Kreuzberger Klub Türkiyemspor etabliert, der in seine dritte Regionalliga-Saison in Folge geht. Nach der Insolvenz von Tennis Borussia ist Türkiyemspor, neben Herthas Reserve, die einzige Berliner Mannschaft in der Regionalliga Nord. Das Saisonziel ist dort nach wie vor der Klassenerhalt, der in den letzten beiden Jahren geglückt ist, wenn auch denkbar knapp. Doch die aktuelle Spielzeit begann vielversprechend: Beim favorisierten und mit bundesligaerfahrenen Profis bestückten Retortenklub RB Leipzig gab es am Freitagabend ein 1:1-Unentschieden. Ein Achtungserfolg, für dessen Einordnung man aber erst einmal abwarten muss, ob die Leipziger tatsächlich das Potenzial für den Durchmarsch durch die Regionalliga haben, so wie es die Planung vorsieht.

Türkiyemspor-Trainer Taskin Aksoy gab sich auf der Homepage des Vereins erfreut über diesen Punktgewinn: "Ich hatte letzte Woche Leipzig gegen Hertha gesehen und war beeindruckt über die hohe Qualität, wir haben uns darauf jedoch ganz gut vorbereitet." Und das, obwohl der Kader laut Aksoy erst seit einer Woche komplett ist und "konditionell noch nicht auf der Höhe."

Eine Etage weiter unten, in der Oberliga, tummeln sich neben der Union-Reserve fünf weitere Berliner Vereine, von denen zumindest zweien auch eine Favoritenrolle zugeschrieben wird. Hier wäre der BFC Dynamo zu nennen, der zuletzt zwei Mal in Folge den Aufstieg knapp verfehlte, in dieser Spielzeit allerdings mit einem rundum erneuerten Kader an den Start geht. Zum Auftakt setzte es am Wochenende eine 1:2 Heimniederlage gegen Greif Torgelow. Ebenfalls hoch eingeschätzt wird Berlin Ankaraspor Kulübü, kurz BAK 07, der in Kürze seine Kooperation mit dem türkischen Verein Ankaraspor endgültig beenden und seinen Namen dann wieder in Berlin Athletik Klub ändern wird. Der Weddinger Verein, der seine Heimspiele inzwischen im Poststadion in Moabit austrägt, konnte sich mit fünf Spielern vom Regionalligisten Türkiyemspor sowie deren Trainer Bahman Forutan verstärken und startete erfolgreich in die Saison mit einem Auswärtssieg in Rathenow. Dem BAK winken zudem weitere Einnahmen durch die Teilnahme am DFB-Pokal. In der ersten Runde kommt am Wochenende der Bundesligist Mainz 05 nach Berlin.

Zwei weitere bekannte Berliner Namen in der Oberliga Nord sind die Reinickendorfer Füchse und der Lichterfelder FC. Der LFC, seit vier Jahren in der Oberliga und dort stets im relativ gesicherten Mittelfeld, sieht sich in erster Linie als Ausbildungsverein, der sich damit rühmt, die größte Jugendabteilung Deutschlands zu haben. Finanzielle Risiken eingehen und mit aller Macht nach Höherem Streben ist hier nicht angesagt. Auch bei den Füchsen geht es in erster Linie um Klassenerhalt und Konsolidierung. Zum Saisonbeginn konnten die Nordberliner einen Sieg einfahren, die Reserve von Hansa Rostock wurde mit 2:1 geschlagen.

Bleibt noch der Traditionsklub Tennis Borussia, wo nach dem Zwangsabstieg aus der Regionalliga jetzt immerhin das Überleben gesichert ist. Über die sportlichen Aussichten ließen sich bislang kaum Prognosen abgeben, die deutliche 2:5 Heimpleite gegen Brandenburg Süd 05 zum Auftakt der Oberliga-Saison lässt allerdings wenig Gutes erahnen.

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