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Albas neuer Chef. Katzurin setzt wie sein Vorgänger auf Teambasketball.

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Update

Pavicevic-Nachfolger gefunden: Neuer Alba-Trainer: Ein Sammer aus Israel

Basketball-Bundesligist Alba-Berlin ist auf der Suche nach einem neuen Trainer fündig geworden. Muli Katzurin wird Nachfolger von Luka Pavicevic, doch der Name Svetislav Pesic steht weiterhin im Raum.

Am Ende hat Matthias Sammer doch noch bei einem Bundesligisten unterschrieben. Nicht der deutsche Matthias Sammer, Sportdirektor beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) und erfolglos vom Hamburger SV umworben, sondern der israelische. Muli Katzurin war bislang Sportdirektor beim israelischen Basketball-Verband, dann kam das Angebot von Alba Berlin. Am Sonntag ging Katzurin zu seinem Präsidenten Shay Shani und überreichte ihm die schriftliche Kündigung für seinen Fünfjahresvertrag. Die Sehnsucht nach der Trainerbank war beim langjährigen Erfolgscoach einfach zu groß. Außerdem verstand er sich, heißt es in Israel, wie sein Pendant Sammer nicht allzu gut mit dem Nationaltrainer, der keine Einmischungen in seine Arbeit wünschte.

Am Montag dann um 10.14 Uhr landete Katzurin bereits in Berlin-Schönefeld, wo er von Albas Teammanager Mithat Demirel per Handschlag begrüßt wurde. Kurz darauf unterschrieb der 56-Jährige einen Vertrag bis Saisonende, am Abend leitete er bereits das erste Training. „Ich freue mich sehr auf Berlin und meine Aufgabe bei Alba“, war sein erstes Statement. „Es ist eine große Herausforderung für mich, den Klub zum Erfolg zu führen.“ Schon am Donnerstag soll er die Berliner erstmals betreuen, beim Eurocup-Heimspiel gegen Panellinios Athen (20 Uhr, Großarena am Ostbahnhof). Auch wegen der Wichtigkeit des Spiels war Eile geboten.

Albas Geschäftsführer Marco Baldi war daher am Montag „glücklich, dass es mit unserem Wunschkandidaten so schnell geklappt hat“. Katzurin kennt er von Spielen gegen seine letzten Vereinsmannschaften CEZ Nymburk aus Tschechien und Slask Wroclaw aus Polen. Zudem traf man sich bei Turnieren, als Katzurin Nationaltrainer Israels (1997 bis 2004) und später Polens (2007 bis 2009) war. In Israel gilt er als einer der bekanntesten Trainer, seit er Anfang der Neunzigerjahre mit der europäischen Spitzenmannschaft Maccabi Tel Aviv zweimal die Meisterschaft gewann.

Wichtiger als diese Meriten war jedoch ein anderes Kriterium. „Er passt zu unserer Art, Basketball zu sehen“, sagt Baldi. Diese Kompatibilität war neben sofortiger Verfügbarkeit und großer Erfahrung Teil des Anforderungsprofils. Will heißen: Wie seine Vorgänger bei Alba setzt Katzurin auf Teambasketball und klare taktische Vorgaben statt auf Einzelaktionen und Showbasketball. Aus Israel ist zudem zu hören, dass Katzurin großen Wert auf Disziplin legt. „Katzurin ist nicht dafür bekannt, in der Defensive nachlässig spielen zu lassen, zudem setzt er auf Fastbreaks“, sagt Baldi. Bisher waren zumindest die schnellen Angriffe eher ein Schwachpunkt der Berliner.

Dass Katzurin über keine Deutschlanderfahrung verfügt, hält Baldi „für ein überschätztes Thema“. Was das Spielerpersonal angeht, soll der neue Trainer „die Substanz mitnehmen“, wenn er kleine Veränderungen wünsche, könne man reden. Der Vertrag läuft nur bis Saisonende, über eine Option darüber hinaus will Baldi sich nicht äußern. „Es geht jetzt nur darum, aus dieser Saison das Optimale herauszuholen.“ Katzurin sei im Sommer aber erster Ansprechpartner. Erfolge in Liga, Pokal und Eurocup vorausgesetzt.

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