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Sport: Über Plauen in die dritte Liga

Herthas Amateure wollen unbedingt aufsteigen

Bei Weißwurst und Weißbier saß Hans Meyer am Sonntagmittag in einem Büro von Hertha BSC und plauderte über die Nachwuchsfußballer des Klubs. „Es werden Talente zu den Profis hochkommen, da bin ich mir sicher“, sagte Meyer an seinem letzten Tag als Trainer des Berliner Bundesligisten. Wichtig sei jetzt erst einmal, „dass die Amateure den Aufstieg schaffen“.

Der Aufstieg. Das ist ein heikles Thema für Hertha BSC. Seit Jahren versuchen die Amateure des Vereins – also die Nachwuchsmannschaft der Bundesligaspieler –, in die Regionalliga aufzusteigen. Vor zwei Jahren scheiterte die junge Mannschaft in den beiden Relegationsspielen an Dynamo Dresden, im letzten Jahr wurde sie vom FC Schönberg abgefangen.

In einer Woche nun kann Hertha einen neuen Versuch wagen. Die Berliner treffen als Oberliga-Meister der Nordstaffel auf den Sieger des Südens. Gestern hat der VFC Plauen sein letztes Oberligaspiel gegen FV Dresden 06 Laubegast gewonnen und liegt nun nach dem letzten Spieltag einen Punkt vor Verfolger Carl Zeiss Jena. Herthas Amateure spielen am 30. Mai in Plauen und am 6. Juni im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark um den Aufstieg. Für die Berliner steht der Staffelsieg schon länger fest, gestern gewannen sie auch ihr letztes Saisonspiel gegen Eisenhüttenstadt 2:0.

Karsten Heine, der Trainer der Amateurmannschaft, wollte vor diesen beiden wichtigen Spielen die Plauener noch einmal selbst beobachten und verzichtete deshalb auf die Partie seiner eigenen Mannschaft. „Die Plauener spielen sehr unorthodox“, sagt Heine. „Sie spielen unkompliziert, leidenschaftlich und versuchen ihre beiden Spitzen mit einfachen, lange Bällen zu bedienen.“ Dass die Plauener dieses eher altmodische System beherrschen, zeigt die Statistik. Der VFC Plauen hat nur drei seiner Saisonspiele verloren.

Heine war gestern nicht der erste Berliner, der sich die Plauener angeschaut hat. Schon Frank Vogel, der Nachwuchskoordinator, ließ sich vor einer Woche im Vogtland blicken. Sein Fazit: „Kämpferisch sind sie sehr stark, aber spielerisch müssten wir einen Vorteil haben.“ Das Aufstiegsspiel am 6. Juni ist auch zugleich das Abschiedsspiel vom Jahnsportpark. Ab der kommenden Saison werden Herthas Amateure im neuen, kleinen Stadion für 4500 Zuschauer auf dem Vereinsgelände spielen.

André Görke

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