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Die Roten Bullen wollen in die Zweite Bundesliga, muss dafür aber nicht nur sportliche Hürden überwinden.

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RB Leipzig: Beschwerde gegen Lizenzauflagen der DFL

Wenn RB Leipzig am Samstag den Aufstieg in die 2. Bundesliga gegen den 1. FC Saarbrücken perfekt machen will, werden mehr als 40 000 Zuschauer im Stadion dabei sein. Bremsen kann den Jubel zurzeit nur die Diskussion um die Lizenz.

Ihre Aufstiegs-Euphorie lassen sich die Leipziger nicht nehmen. Nach 16 Jahren quälender Wartezeit steht die Stadt vor der Rückkehr in die Fußball-Bundesligen. Auch deshalb haben sich längst große Teile der Leipziger Fußball-Anhänger damit arrangiert, dass sie für die Rückkehr auf die größeren Bühnen auf den österreichischen Gönner Dietrich Mateschitz und sein Getränkeimperium (Red Bull) angewiesen sind. Mit einem Sieg von RasenBallsport Leipzig am Samstag gegen den schon abgestiegenen 1. FC Saarbrücken wäre der Aufstieg in die Zweite Liga perfekt, mehr als 40 000 Zuschauer wollen sich das nicht entgehen lassen.

In dieser Saison ließen RB-Trainer Alexander Zorniger und Sportdirektor Ralf Rangnick nie Zweifel an den Zielen aufkommen: „Ab durch die Dritte“. Und je erfolgreicher die Mannschaft spielte, desto mehr Zuschauer strömten in die Arena. Mit mehr als 15 000 Zuschauern im Schnitt ist RB Liga-Primus.

Die Mannschaft, die unter Rangnick und Zorniger konsequent verjüngt wird, hat ihren Stil derweil an die ausgeglichene, umkämpfte Liga angepasst und in der Rückrunde zunehmend an Stabilität gewonnen. Seit 13 Spielen ist Leipzig ohne Niederlage, gegen die Mitkonkurrenten aus Heidenheim und Darmstadt holte man zehn von zwölf möglichen Punkten. Seit dem 15. Spieltag steht RB Leipzig ununterbrochen auf einem Aufstiegsplatz. Der Weg nach oben ist nicht nur aufgrund der finanziellen Möglichkeiten logisch und konsequent.

RB Leipzig könnte der Durchmarsch aus der Regionalliga gelingen

Seit Einführung der eingleisigen 3. Fußball-Liga wäre der etwas andere Aufsteiger der erste, dem der Durchmarsch gelingt. Schon im Vorjahr hatte Rangnick betont, wie wichtig und schwierig es sei, „durch das Nadelöhr Regionalliga-Relegation“ zu kommen.

Wenn es um Entwicklungen in der Geschäftsstelle geht, schweigen die Verantwortlichen in Leipzig dagegen. Von Anfang an begleitet den Verein Kritik wegen seiner Struktur und weil er - von Geldgeber Red Bull gesteuert - relativ offensichtlich die Grenzen des deutschen Vereinswesens auslotet.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte den Leipzigern die Lizenz in der Vorwoche nur unter Auflagen und Bedingungen erteilt. Bis Ende Mai hat RB Leipzig nun Zeit, nachzubessern. Die DFL verlangt nach Informationen des Fußballmagazins Kicker ein neues Vereinslogo, eine von Red Bull unabhängigere Besetzung der Führungsgremien sowie geringere Hürden für neue Mitglieder. Am Mittwoch erfuhr die Nachrichtenagentur dpa, dass der Klub gegen die Auflagen und Bedingungen fristgerecht Beschwerde eingelegt hat. Dazu wollte sich RB wie auch schon zu den von der DFL geforderten Nachbesserungen nicht äußern.

Der sportliche Aufstieg könnte also am Samstag im Stadion gefeiert werden. Hinter den Kulissen aber wird es wohl noch länger dauern, bis klar ist, ob RB Leipzig wirklich in der 2. Bundesliga spielen wird.

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