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Schussfahrt auf der Heimpiste. Maria Höfl-Riesch rast in Garmisch-Partenkirchen in der Abfahrt auf den dritten Platz. Foto: AFP

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Sport: Besser als Hermann Maier

Tina Maze bricht bei der Abfahrt einen alten Rekord, Maria Höfl-Riesch wird in Garmisch Dritte.

Garmisch-Partenkirchen - Ein wenig frustriert war Maria Höfl-Riesch nach dem verpassten 25. Weltcup-Sieg dann doch. „Es ist ein bisschen ärgerlich, dass ich es nicht hinkrieg’, hier optimal zu fahren“, sagte sie nach Platz drei im Abfahrts-Rennen von Garmisch-Partenkirchen. Bei der vorletzten Zwischenzeit lag sie noch knapp hinter Tina Maze glänzend im Rennen. Am Ende aber musste sie sich hinter der slowenischen Rekord-Frau, die als erste Skirennfahrerin die 2000-Punkte-Marke sprengte, und Laurenne Ross aus den USA einreihen.

Dass an Maze in dieser Saison kaum ein Weg vorbeiführt, daran hat sich die Konkurrenz inzwischen gewöhnt. Dass aber Ross sich am Samstag noch zwischen Maze und die Partenkirchenerin schob, gefiel der 28-Jährigen mit Blick auf die kleine Abfahrts-Kugel nicht. „Da braucht es schon ein kleines Wunder. Beim zweiten Platz wären die Chancen schon noch ein bisschen besser gewesen, aber es wird so oder so schwer“, meinte Höfl-Riesch, die in der Disziplin-Wertung bei noch einer ausstehenden Schussfahrt hinter der verletzten Lindsey Vonn (340/USA) und Maze (339) auf Rang drei liegt (272).

Während Maze vor dem Weltcup-Finale in Lenzerheide nun 67 Punkte Vorsprung in der Abfahrts-Wertung hat, geht der Norweger Aksel Lund Svindal nach seinem zweiten Platz beim Heimrennen in Kvitfjell mit 58 Zählern Puffer an den Start. Bei einem durch starke Böen beeinflussten Rennen landete der Franzose Adrien Theaux auf Platz eins, gestand aber ein: „Ich war möglicherweise schon glücklich, was den Wind betrifft.“ Weniger diplomatisch äußerte sich der Österreicher Klaus Kröll nach seiner Fahrt auf Rang drei. „Gefährlich war es nicht, nur unfair. Das sind Rennen, die wir nicht sehen wollen.“ Josef Ferstl als einziger deutscher Starter in Norwegen wurde 30., Stephan Keppler hatte wegen einer Schulterverletzung auf den Start verzichtet. Laut Herren-Cheftrainer Karlheinz Waibel will Keppler einen Start beim Super-G am Sonntag versuchen.

Auch in Garmisch spielte das Wetter eine kleine Rolle. Nachdem die ersten Starterinnen noch mit diffusem Licht und Wolken in der Strecke konfrontiert worden waren, hatten die Topfahrerinnen nach einer längeren Pause strahlenden Sonnenschein. Die Amerikanerin Alice McKennis war gestürzt und musste wegen eines gebrochenen Schienbeinkopfs mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden.

Mit Startnummer 18 nutzte Maze die besseren Bedingungen und raste zu ihrem neunten Weltcup-Sieg in dieser Saison. Im Ziel spielte auf ihrem Ski Luftgitarre zu ihrem eigenen Song „My way is my decision“ und ließ sich für den gebrochenen Rekord feiern. Hermann Maier hatte ihn vor 13 Jahren aufgestellt. Der Österreicher sammelte 2000 Punkte in einer Saison, mit nun 2024 Zählern hat Maze die Bestmarke bereits sieben Rennen vor Saisonende geknackt.

Zudem gewann sie als erst dritte Skirennfahrerin in einem Winter Weltcup-Rennen in allen fünf Disziplinen. „Das ist wirklich beeindruckend, da kann man nur den Hut ziehen“, sagte Höfl-Riesch. Viktoria Rebensburg, die mit Platz acht ihr bestes Saison-Resultat in der Abfahrt erreichte, sieht in den Leistungen Mazes ein Vorbild. „Da kann man nur gratulieren und hoffen, dass man es selber irgendwann mal so hinbringt“, sagte die Olympiasiegerin. Für die Zukunft setzt die 23 Jahre alte Rebensburg bei Maze auf den Faktor Zeit. „Sie ist 29. So viele Jahre wird sie nicht mehr Skifahren.“ dpa

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