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Sport: Bewerbung auf dem Fußballplatz

Der Cottbuser Topic bringt sich bei Hertha ins Gespräch

Berlin. Besonders überrascht von der Anfrage konnte Dieter Hoeneß nicht sein. Herthas Manager hatte ja mitansehen müssen, dass Marko Topic, der Stürmer von Energie Cottbus, am Sonntag im Olympiastadion ganz ordentlich vorgespielt hatte. Beim 3:1-Sieg der Berliner hatte der 27-Jährige sich quasi selbst ins Gespräch gebracht für einen eventuellen Wechsel nach Ablauf der Saison. Im Sommer läuft der Vertrag des schnellen Stürmers aus. Topic selbst ließ zuletzt immer weniger Gelegenheiten aus, die Fußballwelt wissen zu lassen, dass er nicht abgeneigt sei, den Verein, der vermutlich in die Zweite Liga absteigen wird, zu verlassen. Auch Hertha hat er dabei ins Spiel gebracht. „Ich kann mir einiges vorstellen“, sagte Topic am Sonntag, „aber da fragen Sie lieber mal unseren Manager.“

Der heißt Klaus Stabach und muss für Energie doppelt planen. Vormittags für den Klassenerhalt, nachmittags für eine Saison in der Zweiten Liga. Das braucht seine Zeit, und deshalb wollte Stabach sich zu dieser Personalie gestern lieber nicht äußern. Noch vor dem Spiel in Berlin hatte Stabach erklärt, dass der FC Energie im Fall des Spielers Topic eine Option auf eine Vertragsverlängerung um ein weiteres Jahr besitzt. Und die werde der Verein auch bis zum 30. April ziehen. Sollte vorher schon feststehen, in welcher Liga Energie Cottbus in der kommenden Saison startet, dürfte auch in diesem Fall eine Entscheidung fallen. Einen Stürmer wie Topic wird sich Energie in der zweiten Liga kaum leisten können. Derzeit wird sein jährliches Gehalt auf 400 000 Euro geschätzt. Vor zwei Jahren war der bosnische Nationalspieler von Austria Wien für 350 000 Euro transferiert worden. In seiner ersten Saison für Cottbus bestritt er 29 Spiele und schoss sieben Tore, in dieser Spielzeit liegt er bei 23 Einsätzen und fünf Toren. Sein Marktwert soll um die 1,25 Millionen Euro liegen.

Der Berater von Marko Topic, Max Hagmayr, hatte vor wenigen Tagen von drei bis vier Offerten gesprochen, die für diesen Spieler bei ihm eingegangen seien. Die Namen der Vereine wollte er zwar nicht nennen. Aber hinter vorgehaltener Hand ist neben den Berlinern auch noch vom VfL Wolfsburg und dem Hamburger Sport-Verein die Rede.

„Ich muss zugeben, dass der Topic unseren Abwehrspielern einige Probleme bereitet hat“, sagte Dieter Hoeneß gestern. „Aber personelle Spekulationen machen erfahrungsgemäß unsere Arbeit nicht leichter.“ Es ist längst kein Geheimnis, dass sich die sportliche Führung des Berliner Bundesligisten momentan ausführlich bespricht über die Perspektiven. Bereits in der Winterpause hatte Hoeneß gesagt, dass der Verein inmitten eines Generationswechsels stecke. Bisher wurden lediglich die Verträge mit Marko Rehmer, Andreas Schmidt, Michael Hartmann und Christian Fiedler verlängert. Fest steht ebenfalls, dass Eyjölfur Sverrisson und Michael Preetz im Sommer ausscheiden werden. Unklar ist, ob die Verträge von Stefan Beinlich und Dick van Burik verlängert werden. So lange die internen Überlegungen noch nicht abgeschlossen sind, will man sich bei Hertha BSC nicht über Neuverpflichtungen äußern.

Zu Beginn der Rückrunde hatte Dieter Hoeneß gesagt, dass man diese Reihenfolge einhalten möchte und erst, wenn man intern Klarheit habe, über Neuerwerbungen nachdenke. „Wir werden keine Entscheidung gegen einen Spieler von uns fällen, also einen neuen Mann verpflichten, bevor wir nicht bei uns alles geklärt haben.“

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