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Sport: Bezähmbare Löwen

Niigata (Tsp). Wie ein Derwisch mit Schlips und Kragen hüpfte Winfried Schäfer nach dem Führungstreffer an der Außenlinie herum.

Niigata (Tsp). Wie ein Derwisch mit Schlips und Kragen hüpfte Winfried Schäfer nach dem Führungstreffer an der Außenlinie herum. Kameruns Trainer feierte das 1:0 seiner Unbezähmbaren Löwen. Doch die Ernüchterung kam bald. Die Iren glichen nach der Halbzeit aus. Im Spiel der deutschen Gruppengegner hatte das 1:1 auch am Ende Bestand.

Das Ergebnis könnte Schäfer in Bedrängnis bringen. „Das Spiel gegen Deutschland wird wohl ein entscheidendes“, sagte der ehemalige Bundesliga-Trainer. „Das wollte ich eigentlich vermeiden. Aber wenn wir die Punkte brauchen sollten, will ich sie auch holen, schließlich bin ich Trainer von Kamerun“, sagte der 52-Jährige. Deuschland und Kamerun stehen sich im letzen Spiel in der Vorrundengruppe E am 11. Juni in Shizouka gegenüber.

In der Kabine musste Winfried Schäfer seine enttäuschten Spieler wieder aufrichten. Die Trommeln der afrikanischen Fans auf den Rängen des mit 42 700 Zuschauern ausverkauften Stadions Big Swan in Niigata waren nach dem Tor des Iren Matt Holland zu Beginn der zweiten Halbzeit verstummt. Dabei schienen die Kameruner nach der Führung durch Patrick Mboma kurz vor der Pause noch ihren Ruf als Geheimfavorit unterstreichen zu können.

„Jetzt gilt es, die Moral der Jungs für die Begegnung gegen die Saudis wieder herzustellen“, sagte Schäfer. „Wir hatten die Chance zum 2:0 und haben durch einen dummen Fehler das bittere 1:1 kassiert. Danach ist die Mannschaft nervös geworden, und der Druck der Iren nahm zu.“

Die zweite Halbzeit machte den Iren Mut für das Duell am kommenden Mittwoch (13.30 MESZ) in Ibaraki gegen Deutschland. „Wir haben uns viele Chancen hart erarbeitet und hätten auch gewinnen können“, meinte Torschütze Holland. Dabei hatte das Hickhack um den suspendierten Kapitän Roy Keane die Vorbereitung auf den Start des Turniers gestört. „Ich habe die härteste Woche überhaupt hinter mir. Sie ohne Niederlage zu beenden, ist natürlich schön. Ich möchte allen Spielern gratulieren und auf die Schulter klopfen“, sagte Mick McCarthy. Der irische Teammanager hofft nun auf ein Ende der Diskussionen um Roy Keane. Dass ausgerechnet dessen Vertreter Matt Holland das Ausgleichstor für die Iren erzielte, hat sicherlich dabei geholfen.

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