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Biathlon: Erster Saisonsieg für Ricco Groß

Der Biathlet Ricco Groß hat sich mit dem ersten Saisonsieg in den Kreis der deutschen Medaillen-Kandidaten für die Olympischen Winterspiele eingereiht.

Antholz - Beim Zieleinlauf reckte er beide Fäuste in den Himmel, dann wartete er kniend auf seine Verfolger und holte sich das Siegerküsschen von Ehefrau Katrin ab: Nach auskuriertem Hexenschuss gewann der Ruhpoldinger Ricco Groß am Freitag beim Biathlon-Weltcup im sonnenüberfluteten Antholz das Verfolgungsrennen über 12,5 Kilometer ohne Strafrunde vor dem Norweger Halvard Hanevold, der zwei Scheiben verfehlte. Dritter wurde dessen Landsmann Frode Andresen, der sogar vier Mal die 150 Meter lange Handicaprunde absolvieren musste.

«Ganz schmerzfrei bin ich noch nicht. Es ist so ein gleichmäßiges Stechen», berichtete der 35 Jahre alte Wahl-Bayer. «Die Schlussrunde war erst auf dem letzten Kilometer zum Genießen, denn ich habe erst spät erfahren, dass ich klar vorn liege. Bis dahin dachte ich, es würde super eng», erzählte Groß, der die Verfolgung wie keine andere Disziplin liebt und über 12,5 km bereits drei Mal Weltmeister war. «Meinen ersten Sieg in Antholz wollte ich mir eigentlich für die WM im nächsten Jahr aufheben», sagte Groß.

Bundestrainer Frank Ullrich gingen angesichts der Galavorstellung seines Mannschaftskapitäns die Superlative aus. «Imponierend, einfach nur imponierend. Das war heute Ricco Groß wie er leibt und lebt», freute sich Ullrich. Das gute Abschneiden der sechs deutschen Starter komplettierten Andreas Birnbacher (Schleching) als 9., Michael Rösch (Altenberg) auf Platz 11 sowie Sven Fischer (Oberhof), der sich vom 39. Startplatz auf Position 13 nach vorn kämpfte. Im Gesamtweltcup behauptete Raphael Poiree (Frankreich) trotz Startverzichts seine Führung mit 358 Punkten vor Rösch (350) und Fischer (337).

Nachdem der Oberhofer Alexander Wolf wegen einer leichten Erkältung schon nicht im Sprint am Donnerstag gestartet war, verzichtete am Freitag auch Michael Greis (Nesselwang) wegen einer leichten Entzündung im Hals. «Ich hatte schon vor dem Sprint überlegt, ob ich antreten sollte. Wenn heute Olympia wäre, würde ich laufen. Doch in der Vorbereitung auf Turin will ich kein Risiko eingehen. Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme», begründete der Allgäuer seinen Startverzicht. Wie er machten es auch die Norweger Stian Eckhoff und Emil Svendsen sowie die Franzosen Vincent Defrasne und Raphael Poiree. «Für Raphael ist die Pause im Interesse der Olympia-Vorbereitung derzeit wichtiger als das Gelbe Trikot», betonte Poirees Schieß-Trainer Jean Pierre Amat. (Von Uwe Jentzsch, dpa)

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