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Auf dem Weg zum Triumph: Magadalena Neuner wird von den deutschen Anhängern kurz vor dem Ziel gefeiert.

© dpa

Update

Biathlon-WM: Neuner holt Gold

Auf sie ist Verlass: Magdalena Neuner hat die erste Goldmedaille für die deutschen Biathleten bei der Weltmeisterschaft in Ruhpolding gewonnen. Die deutschen Männer hingegen enttäuschen beim Sprint über zehn Kilometer.

Magdalena Neuner jubelte ausgelassen, und das Strahlen wollte gar nicht mehr aus ihren entspannten Gesichtszügen weichen. „Es war ein unglaubliches Gefühl, als beim letzten Schießen die letzte Scheibe gefallen ist“, sagte die überglückliche Siegerin des Sprint-Wettbewerbs über 7,5 Kilometer bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Ruhpolding. „Es hat unheimlichen Spaß gemacht von der ersten bis zur letzten Sekunde. Es war einfach ein perfektes Rennen.“

Es war das erste Gold für Neuner bei dieser WM, nachdem es in der Mixed-Staffel am Donnerstag zum Auftakt nur zur Bronzemdemaille gereicht hatte. Insgesamt war es Neuners elftes Gold bei einer WM. Die 25-Jährige aus Wallgau setzte sich am Samstag souverän durch. Nach dieser Saison beendet die Rekord-Weltmeisterin ihre aktive Karriere. Platz zwei hinter Titelverteidigerin Neuner (21:07,0 Minuten) erkämpfte sich die Weißrussin Darja Domratschewa vor Wita Semerenko aus der Ukraine. Neuner ist nun auch der Sprint-Weltcup nicht mehr zu nehmen.

Doppel-Olympiasieger Neuner hat nun im Verfolgungsrennen am heutigen Sonntag (16.00 Uhr/ZDF und Eurosport) über zehn Kilometer beste Chancen, das Titel-Dutzend voll zu machen. Dann will sie ihre dritte WM-Medaille nach Sprint-Gold und Bronze mit der Mixed-Staffel erobern.

Bei den Männern dagegen blieben am Ende des zehn Kilometer Sprints fünf Fragezeichen zurück. Während der Franzose Martin Fourcade vor dem Norweger Emil Hegle Svendsen und Carl Johan Bergman aus Schweden siegte, enttäuschten die deutschen Starter Andreas Birnbacher (16.), Simon Schempp (19.), Michael Greis (26.), Florian Graf (34.) und Arnd Peiffer (37.) auf ganzer Linie.

Selbst der beste von ihnen, Lokalmatador Birnbacher, geht bei der heutigen Verfolgung mit einem Rückstand von 1:12,8 Minuten auf Fourcade ins Rennen. „Zu den Führenden hin wird’s schwer“, ahnte der 30-Jährige, der dem deprimierten Biathlon-Volk für Sonntag jedoch versprach: „Eins ist klar – bei einer Heim-WM gibt es da nur noch den Weg nach vorne.“

Bedenklich aus Sicht der deutschen Skijäger: Fourcade und Svendsen, die auch den Gesamt-Weltcup anführen, kamen mit jeweils zwei Fehlschüssen zu Medaillen, während Birnbacher, Schempp und Graf mit der identischen Quote weit hinterher liefen. Greis und der abgestürzte Titelverteidiger Peiffer schossen jeweils drei Mal daneben – und am Ende konnte aus dem DSV-Quintett allein der 35-jährige Greis, der erst auf den letzten Drücker das Ruhpolding-Ticket in die Hand gedrückt bekam, erfreut verkünden: „Läuferisch war es heute super bei mir.“

Martin Fourcade konnte sich dagegen einen Seitenhieb auf das Publikum nicht verkneifen. „Es ist nicht einfach, hier zu schießen. Denn das Publikum feuert die Deutschen schon sehr stark an“, protestierte der 23-jährige Franzose nach der ersten Einzelentscheidung in der Chiemgau Arena. Mehr hatte der Skijäger aus Perpignan an seinem Samstagnachmittag aber nicht auszusetzen: Die Sonne knallte vom blauen Himmel, die entzückten Schreie der schwarz-rot-goldenen Fahnen-Fraktion wurden von Minute zu Minute dünner – und er selbst hatte das Sprintrennen über zehn Kilometer gewonnen. Und schließlich zeigte sich selbst Fourcade mit dem Gastgeberort noch versöhnlich, als er nach der Siegerehrung zu den Klängen von „Oh, Champs-Élysées“ durch die WM-Arena flanierte.

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