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Spanien EM-Meister

© dpa

Bilanz: EM beschert der Uefa Rekordgewinne

Die vergangene Europameisterschaft hat der Uefa 700 Millionen Euro Gewinn beschert. Damit wurde der Umsatz der EM in Portugal noch verdoppelt. Der größte Erlös stammt aus der Vergabe von Medienrechten. Ein Nachspiel soll aber der Stromausfall beim Halbfinale haben.

Die Fußball-Europameisterschaft im Juni in der Schweiz und Österreich hat dem europäischen Fußballverband Uefa eine Rekordeinnahme beschert: Der Gesamtumsatz lag mit 1,3 Milliarden Euro rund 50 Prozent über den Erlösen der vergangenen EM im Jahr 2004 in Portugal, zog Martin Kallen, Cheforganisator der EM, am Dienstag in Zürich Bilanz. Bei Ausgaben von 600 Millionen Euro für das Großereignis blieben 700 Millionen Euro übrig, von denen die Uefa nach den Worten Kallens 450 Millionen an ihre 53 Mitgliedsverbände ausschüttete.

In die eigenen Kassen floss ein Reingewinn von 250 Millionen Euro. Damit sollen die Junioren- und Frauenwettbewerbe bis 2012, Schiedsrichter- und Trainerprogramme sowie Teile der Uefa-Organisationskosten bezahlt werden.

Rund 800 Millionen Euro oder 60 Prozent der Einnahmen entstammten der Vergabe von Medienrechten; die Einnahmen aus Sponsoring und der Rechtevergabe für Produkte machten 21 Prozent und die für die Hospitality-Pakete 12 Prozent aus. Das Schlusslicht bilden mit 90 Millionen Euro oder 7 Prozent die Gelder, die die Fußball-Fans für die rund eine Million Eintrittskarten bezahlt haben.

Schadenersatzforderungen wegen Leitungsausfall

Auf die Uefa können allerdings noch Kosten zukommen, denn mehrere Fernsehanstalten verlangen Schadenersatz wegen des Leitungsausfalls beim Halbfinale zwischen Deutschland und der Türkei in Basel. Kallen sagte, man verhandele über die Regress-Ansprüche. Details wollte er allerdings nicht nennen. Ein starkes Gewitter hatte zu einem Stromausfall im Sendezentrum in Wien geführt und in einigen Ländern zu einer TV-Störung von bis zu 18 Minuten geführt. In Deutschland griff das ZDF schließlich auf das Bildangebot des Schweizer Fernsehens zurück.

Die TV-Übertragungen bezeichneten die Organisatoren als Zuschauererfolg. Jedes der 31 EM-Spiele wurde von mindestens 155 Millionen Menschen live gesehen.

Der Schweizer Turnierdirektor Christian Mutschler begrüßte das Sicherheitskonzept, zu dem neben Polizisten auch knapp 10.000 private Sicherheitskräfte gehörten. Es habe keine nennenswerten Zwischenfälle gegeben.

Die Messlatte für Ukraine und Polen ist hoch

Der Ticket-Schwarzmarkt sei allerdings ein Problem, dass man derzeit noch nicht zu 100 Prozent kontrollieren könne, wie Kallen sagte. Bei Kontrollen vor den Stadien wurden 1300 Karten eingezogen oder für ungültig erklärt. Schon bei der ersten Auslosung im Internet wurden 1,7 Millionen Anträge gelöscht, weil sie offenbar von Schwarzhändlern kamen.

Kallen lobte die Europameisterschaft in den beiden Alpenländern und sagte mit Blick auf die kommende EM 2012 in Polen und der Ukraine, die Messlatte sei so hoch gelegt worden, dass sie nur schwer oder gar nicht zu übertreffen sei. Das Exekutivkomitee der Uefa entscheidet Ende September, ob das nächste Kontinentalturnier wie geplant in den osteuropäischen Staaten stattfinden kann. (mpr/dpa)

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