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Florschütz Kühne

© dpa

Bob-Weltcup: Florschütz gewinnt - Frauen enttäuschen

Thomas Florschütz und sein Anschieber Marc Kühne haben den ersten Zweierbob-Weltcup in Whistler gewonnen und sehen das als gutes Omen für die Olympischen Spiele. Bei den Frauen lief es hingegen weniger rund.

Die olympische Generalprobe ist geglückt: Thomas Florschütz und Anschieber Marc Kühne haben den ersten Zweierbob-Weltcup in Whistler gewonnen und somit ihren dritten Saisonsieg eingefahren. In 1:43,95 Minuten verwies das Riesaer Duo den Schweizer Beat Hefti mit 8/100 Sekunden auf Rang zwei. Dritter wurde Lokalmatador Pierre Lueders, der nach dem ersten Lauf noch in Führung lag. Olympiasieger André Lange, der mit René Hoppe an der Bremse startete, kam auf Rang fünf. Karl Angerer aus Königssee enttäuschte mit Platz 18. Der Bayer hatte kurzfristig auf seinen Stammanschieber Alexander Mann verzichtet, der nach Prüfungen in seinem Medizinstudium nachgereist war und fuhr daher mit Gregor Bermbach.

"Einen besseren Einstand auf der Olympia-Bahn konnte ich mir nicht wünschen", sagte Florschütz, während sein Trainer Gerd Leopold aus dem Häuschen war: "Ohne Bahnkenntnisse zuvor machte Flori einen tollen Job hier. Das ist ein gutes Omen für die Olympischen Spiele 2010. Doch jetzt gilt die volle Konzentration der WM in zwei Wochen in Lake Placid." Auf diese bereitet sich auch der größte Teil von Langes Stammcrew vor. In Kienbaum trainieren Kevin Kuske und Co. unter Anleitung von Cheftrainer Raimund Bethge, um beim Saisonhöhepunkt am Start topfit zu sein.

Bei den Frauen kam es zu internen Streitigkeiten

Die deutschen Bobpilotinnen haben dagegen enttäuscht. Olympiasiegerin und Weltmeisterin Sandra Kiriasis aus Winterberg, die wegen internen Querelen nicht mit Romy Logsch sondern mit Ersatz-Anschieberin Patricia Polifka an den Start ging, landete mit 44/100 Sekunden Rückstand auf die siegreiche US-Amerikanerin Shauna Rohbock nur auf den fünften Platz. Rang zwei sicherte sich die Kanadierin Kallie Humphries vor der US-Amerikanerin Erin Pac. Die WM-Zweiten Cathleen Martini und Janine Tischer (Oberbärenburg) wurden beim Debüt auf der Olympia-Bahn von 2010 nur Siebte. Das Oberhofer Duo Claudia Schramm/Nicole Herschmann landete auf Rang zehn.

Vor dem Start zum ersten Weltcup auf der anspruchsvollen Hochgeschwindigkeitspiste in Kanada, die mit 16 Kurven und 20 Prozent Gefälle sowie Geschwindigkeiten um 150 km/h höchsten fahrerischen Ansprüchen genügt, kam es im Team von Kiriasis zu internen Querelen. So wurde Weltmeisterin Romy Logsch kurzerhand von der Bremse verbannt und mit einer disziplinarischen Sperre belegt. "Wir sind eine Mannschaftssportart, wo sich jeder unterzuordnen hat. Romy hatte zuletzt viele Versäumnisse, auch ließen ihre Startleistungen zu wünschen übrig. Wir wollten ihr jetzt mal eine Bedenkzeit geben und schauen, ob diese mit Hinblick auf die WM in zwei Wochen Wirkung erzielt", sagte Frauen-Bundestrainer Wolfgang Hoppe. 

Frank Kastner[dpa]

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