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Boxen: Krasniqi unterliegt nach großem Kampf

Profi-Boxer Luan Krasniqi hat den Weltmeisterschafts-Titel im Schwergewicht verpasst. Krasniqi unterlag in Hamburg WBO-Titelverteidiger Lamon Brewster (USA) nach großem Kampf durch K.o. in der neunten Runde.

Hamburg - Krasniqi wollte der zweite deutsche Schwergewichts-Weltmeister werden. Einziger Champion bleibt Max Schmeling, der vor 75 Jahren Jack Sharkey (USA) bezwang. Die Veranstaltung wurde dem am 2. Februar gestorbenen Box-Idol gewidmet, der am Mittwoch 100 Jahre alt geworden wäre.

Der 34-jährige Krasniqi verpasste vor 13.000 Zuschauern in der Color-Line-Arena den größten Triumph seiner Karriere. Der gebürtige Kosovo-Albaner, der 1987 nach Deutschland übersiedelte, war als Amateur Olympia-Dritter und Vizeweltmeister. Als Profi eroberte er den EM-Titel, den er für den WM-Kampf gegen Brewster niedergelegt hatte. Krasniqi hat nunmehr von 31 Kämpfen zwei verloren. Der als K.o.-Schläger bekannte Brewster baute seine Bilanz auf 33 Siegen in 35 Kämpfen aus.

Anders als erwartet, begann der sechs Zentimeter kleinere Amerikaner zurückhaltend. Er versuchte nicht, mit Kampfbeginn Krasniqi unter Druck zu setzen, um eine schnelle Entscheidung zu erzwingen. 28 seiner bis dahin 34 Kämpfe hatte er vorzeitig durch K.o. zu seinen Gunsten entschieden, davon allein 23 in den ersten drei Runden. Krasniqi, der über die bessere Technik verfügte, gelang es, den Rivalen mit seiner Führhand auf Distanz zu halten und den Kampf zu kontrollieren.

Je länger der Fight dauerte, desto stärker schienen sich die konditionellen Vorteile des Herausforderers auszuzahlen. Die Wende zugunsten des Titelträger fiel kurz vor Ende der achten Runde, als er den Deutschen einmal auf den Boden schickte. Krasniqi wurde angezählt und rettete sich in die Pause. Doch in der neunten Runde, als beide Kämpfer am Ende ihrer Kräfte waren, gab der Herausforderer nach einem weiteren Niederschlag auf.

Krasniqi äußerte Bedauern, dass er das Schmeling vor drei Jahren gegebene Versprechen, den Titel nach Deutschland zurückzuholen, nicht einlösen konnte. Auch bei einem Gewinn des Weltmeistergürtels hätte er sich aber nicht als Nachfolger des Jahrhundertsportlers gesehen. «Ich werde niemals in die Fußstapfen von ihm treten. Diesem Anspruch kann ich nicht gerecht werden. Er ist der größte Sportler und Mensch, den Deutschland je hatte. Dieser Mann war 99 Jahre lang Weltmeister in jeder Beziehung. Er ist unerreicht», hatte Krasniqi bereits vor dem Kampf seine Position klar gestellt. (tso/dpa)

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