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Zurück ohne Glück. Kromm (hier im Dezember gegen die Rhein-Main Volleys) konnte das Spitzenspiel nicht drehen.

© Imago/Contrast

Volleyball-Bundesliga: BR Volleys unterliegen VfB Friedrichshafen

Enttäuschung beim Comeback: Robert Kromm verliert mit den BR Volleys 1:3 gegen den VfB Friedrichshafen.

Von Johannes Nedo

Berlin - Seinen ersten Punkt feierte Robert Kromm besonders ausgelassen. Er ging in die Knie, ballte beide Fäuste und schrie seine Freude laut heraus. Dabei war es nur der Punkt zum zwischenzeitlichen 3:1 im zweiten Satz. Doch für den Kapitän der BR Volleys war es der erste Punkt überhaupt in diesem Jahr. Kurz vor dem Olympia-Qualifikationsturnier der deutschen Nationalmannschaft in Berlin hatte er sich eine Bauchmuskelzerrung zugezogen und war seitdem ausgefallen. Am Sonntag gegen den VfB Friedrichshafen bestritt Kromm nun seine erste Partie nach der Verletzung. Aber am Ende konnte der 31-Jährige nicht mehr jubeln.

Die Berliner verloren das Spitzenspiel gegen den amtierenden Deutschen Meister mit 1:3 (24:26, 25:22, 21:25, 20:25). Keiner im Team kam auf Normalform. Nach der zweiten Saison-Niederlage bleiben die Volleys jedoch Tabellenführer der Volleyball-Bundesliga. Sie liegen aber nur noch drei Punkte vor dem Zweiten Friedrichshafen. „Wir waren nicht konsequent genug und haben viele Chancen nicht genutzt“, sagte Kromm, der erst seit zehn Tagen wieder mit der Mannschaft trainiert und gegen den VfB insgesamt auf zehn Punkte kam. „Ich bin erst bei 70 Prozent, mir fehlt vor allem noch die Spritzigkeit“, betonte er und ergänzte: „Andererseits war ich auch voller Adrenalin.“ Aus der Niederlage zog Manager Kaweh Niroomand dann lediglich einen positiven Aspekt. „Robert hat einen guten Anfang geschafft. Wir werden ihn noch sehr brauchen“, sagte er.

Vor 8162 Zuschauern in der Berliner Max-Schmeling-Halle – Bestmarke bei einem Hauptrundenspiel für die Volleys – begann Kromm nicht in der Startaufstellung. Zunächst spielte wie zuletzt Ruben Schott auf der Position des Außenangreifers. Doch die Berliner starteten unkonzentriert. Die Friedrichshafener setzten sie zudem mit starken Aufschlägen unter Druck. So zog der VfB zunächst auf 15:12 davon. Die Mannschaft von Trainer Roberto Serniotti kämpfte sich noch einmal zurück und ging mit 23:22 in Führung. Dann unterliefen den Berlinern im Angriff jedoch wieder Fehler und auch Kromms Einwechslung für Schott beim Stand von 24:24 half nicht mehr. Die Volleys verloren den Durchgang mit 24:26.

Den zweiten Satz gingen sie ganz anders an. Angetrieben von Kromm, der sich fortan mit Schott auf der Position abwechselte, überzeugten die Berliner mit starken Blocks und variablem Angriffsspiel. Schnell führten sie mit 8:4 und glichen mit dem 25:22 zum 1:1 aus.

Zwischendurch gab es für Kromm und seine Teamkollegen auch noch kurze unverhoffte Pausen. Immer mal wieder fielen einige kleine goldene Konfetti-Stückchen von den wummernden Boxen an der Hallendecke. Es waren letzte Überbleibsel der Feier für die Handball-Europameister am vergangenen Montag.

Auch der nächste Durchgang verlief äußerst knapp. Die Berliner holten einen 1:4-Rückstand auf und führten zwischenzeitlich selbst (11:10). Doch dann erarbeiteten sich der VfB eine kleine Führung (19:17). Besonders die Leistungsträger Simon Tischer und Björn Andrae überzeugten bei den Gästen vom Bodensee. Beide waren in der Hinrunde lange wegen Verletzungen ausgefallen. Nun führten sie ihr Team gemeinsam mit dem starken Michal Finger zum 25:21 im dritten Satz.

Serniotti stellte daraufhin seine Mannschaft etwas um und brachte den ungarischen Diagonalangreifer Arpad Baroti für Paul Carroll. Der Australier war mit 14 Punkten punktbester Berliner, schwankte jedoch in seiner Leistung. Aber der Wechsel funktionierte nicht. Dann schickte der italienische Coach auch noch Landsmann Francesco De Marchi für Kromm auf das Feld. Doch der VfB zog auf 16:10 davon. Kromm und Carroll kamen dann zwar wieder ins Spiel, den Rückstand holten sie nicht mehr auf. Die Volleys verloren auch den vierten Satz mit 20:25. So enttäuschend die Rückkehr für Kromm verlief, sein Fazit war ziemlich simpel: „Wir müssen einfach noch härter arbeiten.“

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