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Brasilien: Wollte Diegos Vater Nebenbuhler ermorden?

Werder-Mittelfeldspieler Diego, dessen Vater versucht haben soll, den Liebhaber seiner Frau zu überfahren, will sich trotz der familiären Probleme ganz auf den Fußball konzentrieren.

Bremen/Rio de Janeiro - Fußball-Profi Diego von Werder Bremen plant trotz familiärer Probleme derzeit keinen Flug in sein Heimatland Brasilien. Dort wird gegen seinen Vater Djair Cunha polizeilich ermittelt. Cunha soll einen Motorradfahrer mit einem Auto absichtlich angefahren haben. "Aus einem Gespräch mit meinem Vater weiß ich, dass die Angelegenheit bei seinen Anwälten in guten Händen ist. Es ist ein Problem der Familie weit weg in Brasilien. Ich bin sicher, dass mich das nicht negativ beeinflussen wird", bekundete Diego.

Der Mittelfeldspieler war wenige Stunden zuvor vom Länderspiel Brasilien - Portugal (0:2) in London in die Hansestadt zurückgekehrt. Nach eigenen Angaben hatte Diego bereits vor dem Länderspiel am Dienstagabend von den Vorwürfen gegen seinen Vater erfahren, dem die örtliche Polizei einen Mordversuch aus Eifersucht vorwirft. Dennoch sei er selbstverständlich aufgelaufen. "Die Nachricht habe ich ausgeblendet. Ich war froh, dass ich dieses Mal länger das Trikot der Seleçao tragen durfte als noch im November gegen die Schweiz", erklärte der Werder-Profi. Er kam bei der Niederlage des fünffachen Weltmeisters 25 Minuten zum Einsatz.

Keine Auskünfte zu Privatangelegenheiten

Zusätzliche Auskünfte zu der "privaten Familienangelegenheit" wollte der Werder-Profi nicht geben. "Meine Konzentration gilt zu 100 Prozent unserem nächsten Spiel in Stuttgart", sagte Diego. Sein 52 Jahre alter Vater hatte am Dienstag in der Stadt Riberao Preto im Land Sao Paulo nach Angaben mehrerer Augenzeugen mit seinem Wagen einen 39 alten Fitness-Trainer absichtlich angefahren. Djair Cunha wurde sofort festgenommen.

Das Opfer habe seit etwa fünf Jahren ein Verhältnis zu Diegos Mutter, versicherte nach Medienberichten der zuständige Kommissar Luiz Geraldo Dias. Die Anwälte von Cunha wiesen diese Polizeiangaben jedoch zurück. Es habe nie ein solches Verhältnis gegeben. Bei dem Zwischenfall habe es sich um einen Verkehrsunfall gehandelt.

Im Polizeibericht heißt es unter Berufung auf Augenzeugen allerdings, Diegos Vater habe zwei Mal versucht, "das Opfer zu ermorden". Laut Augenzeugen habe Cunha nach einem ersten Zusammenstoß sogar den Rückwärtsgang eingelegt, um den am Boden liegenden Motorradfahrer zu überfahren. Das Opfer berichtete der Polizei, er sei im November auf der Straße von drei Unbekannten angegriffen worden. Diegos Mutter Cecilia sollte am Mittwoch verhört werden. Ihr Ehemann blieb vorerst in Untersuchungshaft. (tso/dpa)

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