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Sport: Bremen sucht sich selbst

Bei Nelson Antonio Valdez ist es jetzt so weit. Der junge Mann aus Paraguay macht sich Gedanken über seinen Beruf.

Bei Nelson Antonio Valdez ist es jetzt so weit. Der junge Mann aus Paraguay macht sich Gedanken über seinen Beruf. Nelson Antonio Valdez ist Fußballer, angestellt beim amtierenden Deutschen Meister SV Werder Bremen. Am Wochenende haben die nicht mehr ganz so stolzen Titelträger schon wieder verloren, zum zweiten Mal hintereinander, diesmal 1:3 bei Borussia Mönchengladbach. Bremens Torschütze Valdez entpuppte sich dabei in den 34 Minuten, die er in der zweiten Halbzeit spielen durfte, als einziger Lichtblick in einem Beet mit norddeutschen Nachtschattengewächsen. Also sagte der 20-Jährige am Samstag im Stadion im Borussia-Park mit fester Stimme: „Wenn ich nächstes Mal keine Chance in der Startelf bekomme, weiß ich nicht mehr, was Fußball ist.“

Das nächste Mal Fußball spielen, steht für die Hansestädter bereits morgen Abend beim Start in der Champions-League-Saison auf dem Programm: Inter Mailand lädt zum Duell im Giuseppe-Meazza-Stadion, und der spielwütige Valdez lässt vorab schon einmal dunkle Wolken aufziehen: „Wenn wir dort so spielen wie in Gladbach, bekommen wir in zehn Minuten drei Tore.“ Bei der Borussia vom Niederrhein verteilten sich die drei Gegentore immerhin noch auf 92 Minuten, was nichts an der dürren Frühbilanz von Klaus Allofs änderte. „Wir müssen hellwach sein, was die Entwicklung in unserer Mannschaft betrifft“, schlägt Werders Geschäftsführer, Abteilung Sport, recht frühzeitig im Fußballjahr Alarm.

Vor zwei Wochen gegen Wolfsburg und nun gegen Gladbach haben die Bremer wegen identischer Nachlässigkeiten verloren. „Das war ein Abklatsch des Spiels gegen Wolfsburg“, nörgelte Allofs herum und wusste dabei gar nicht, was er am meisten bemängeln sollte: Die unkonzentrierte Innenverteidigung mit Frank Fahrenhorst und Valérien Ismael, der das erste Gegentor durch Marek Heinz mit einem Stellungsfehler verschuldete. Die nicht vorhandenen Offensivimpulse durch die Außenverteidiger Paul Stalteri und Petri Pasanen. Den müden Auftritt von Mittelfeldspielern wie Johan Micoud oder Frank Baumann. Oder die todmüde Vorstellung von Nationalstürmer Miroslav Klose, den Valdez jetzt ersetzen möchte. Mit dessen Einwechslung für Klose kam erstmals Schwung in die Aktionen der Gäste. Allerdings stand es bei Schwungbeginn schon 0:2, was Schaaf so kommentierte: „Man kann in der letzten halben Stunde nicht aufholen, was man vorher verpasst hat.“

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