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Bremen und Leverkusen: Die ungleichen Zwillinge

Ein Verein, der mit begrenztem Budget junge, talentierte Fußballer einkauft, um mit attraktivem Offensivfußball oben mitzuspielen – das ist: Werder Bremen … und Bayer Leverkusen.

Das Konzept der beiden Bundesligisten ist sich seit Jahren zum Verwechseln ähnlich – und doch weicht der sportliche Erfolg am Saisonende oft krass voneinander ab. Selten war dies so exemplarisch zu bewundern wie an diesem Wochenende, als Werder am Samstag Bayer von Platz drei verdrängte.

Doch was ist es, das die Bremer, bei allen Gemeinsamkeiten, dann doch besser machen als die Leverkusener? Trotz aller Verkäufe von Top-Personal, trotz aller Spielerfluktuation: Es sind die Kontinuität und vor allem die Gelassenheit.

Zum einen ist das hanseatisch-stoische Werder einfach eher gewillt, auch einmal ein mageres Jahr hinzunehmen, in denen alle Saisonziele verpasst werden, und trotzdem an Trainern wie Thomas Schaaf oder Otto Rehhagel festzuhalten. Das hektisch-aktionistische Leverkusen ist dagegen so genervt vom Image der Erfolgslosigkeit und so verbissen in dem Willen, es zu ändern, dass man in den letzten zehn Jahren acht Trainer verschliss.

Zum anderen legt Werder auch bei den Spielern größeren Wert auf Kontinuität. Leistungsträger wie Diego verkauft man trotz Anfragen erst, wenn Kandidaten wie Mesut Özil sportlich bereit für die Nachfolge sind. Und Routiniers wie Frings, Pizarro oder Borowski holt man zurück, sobald sich die Gelegenheit bietet. Sie leben den Jungen vor, was sie am Verein haben, reißen mit und biegen Spiele um. So wie Frings und Pizarro am Samstag.

Statt Neuzugängen für sein Team sollte Leverkusens Trainer Jupp Heynckes also eher eines einfordern: Geduld.

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