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Bundesliga: Ein bisschen Euphorie

Bei Werder bahnt sich eine handfeste Krise an. Wieder gehen bei einem Heimspiel die Punkte verloren. Bayer Leverkusen gewinnt 2:0 an der Weser und erklimmt die Spitze.

Bremen - Bayer Leverkusen lernt derzeit dazu, eine ganze Menge und schnell. Nach dem 2:0 am vergangenen Freitag gegen den 1.FC Köln hatte Trainer Bruno Labbadia gesagt, dass er stolz auf seine Mannschaft sei, weil sie ein von Kampf und Taktik geprägtes Spiel gewonnen habe, in dem sie ihre spielerische Überlegenheit nicht so recht hatte ausreizen können. Gestern Abend hat Bayer mit dem 2:0 (0:0) bei Werder Bremen nun einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einer Spitzenmannschaft in der Bundesliga gemacht und dank der Tore von Arturo Vidal und Manuel Friedrich zumindest bis Mittwochabend die Tabellenführung übernommen. „Entscheidend war, dass wir gut in der Abwehr gestanden und kaum eine Torchance zugelassen haben“, sagte Bruno Labbadia. „Es besteht kein Grund zur Euphorie. Aber gegen ein kleines Stückchen davon haben wir nichts einzuwenden.“ Ganz anders war die Stimmung bei den Bremern, die nun seit sechs Pflichtspielen nicht gewonnen haben. „Das ist natürlich eine Krisensituation. Im Moment reicht das nicht aus“, sagte Manager Klaus Allofs nach Werders erster Heimniederlage in dieser Saison.

Woche für Woche werden die Leverkusener unabhängig vom Ergebnis zurecht für ihren attraktiven Angriffsfußball gelobt, und auch deshalb hatten viele gestern gegen die abwehrschwachen und ebenfalls offensivstarken Bremer mit einem Torfestival gerechnet. Die begannen mit hohem Einsatz, riskantem Tempofußball – und einer hohen Fehlerquote. Dennoch hatte Werder die ersten Chancen. Nach zwei Minuten scheiterte Hugo Almeida mit einem Freistoß aus guter Position an Bayers Nationaltorhüter René Adler. Zehn Minuten später schrammte sein Linksschuss aus spitzem Winkel nur um Zentimeter am Bayer-Kasten vorbei. Nach und nach gewann aber Bayer dank intelligenter Raumaufteilung und großer Ballsicherheit die Kontrolle über das Spiel. Michal Kadlec mit einem Freistoß und Patrick Helmes scheiterten jedoch knapp.

Nach dem Wechsel drängte zunächst wieder Werder auf die Führung, die entscheidenden Pässe in die Spitze kamen aber zu ungenau. Es machte sich gestern deutlich bemerkbar, dass Tim Wiese, Diego und Claudio Pizarro erneut ausfielen. Das Führungstor der Leverkusener fiel, als die Bremer in der Vorwärtsbewegung den Ball verloren hatten. Patrick Helmes verlängerte eine weite Flanke in die Mitte, wo Werders Ersatz-Torhüter Christian Vander den Ball vor die Füße von Vidal boxte, der nur einzuschießen brauchte. Werder hatte noch zwanzig Minuten Zeit und erhöhte den Druck. Einen schönen Volleyschuss von Markus Rosenberg wehrte Adler aber mit einer tollen Parade ab. Und zehn Minuten vor dem Ende war dann alles klar, als der starke Simon Rolfes zunächst aus vier Metern Entfernung den Pfosten traf und Manuel Friedrich den Abpraller zum 2:0 ins Tor schoss. Tsp

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