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FC Bayern

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Bundesliga: FC Bayern stellt Fernglas-Distanz her

Der FC Bayern München strebt unaufhaltsam seiner 21. Meisterschaft entgegen. Das liegt zum einen am überragenden Kader der Bayern, der nicht immer überragend spielt, und zum anderen an der Krisenanfälligkeit der Konkurrenz. Alle Verfolger waren mal dran im Laufe der Spielzeit, derzeit ist es Bayer Leverkusen.

Der FC Bayern ist jetzt auf der erhofften "Fernglas-Distanz", die Manager Uli Hoeneß etwas vorschnell bereits vor der Saison prognostiziert hatte. Sieben Spieltage vor Spielzeitschluss haben die Münchner nach dem 3:1-Sieg gegen Bochum neun Punkte Vorsprung auf Platz zwei. "Wenn man Deutscher Meister werden will, dann war das heute eine gute Gelegenheit, die drei Punkte zu holen", sagte Trainer Ottmar Hitzfeld nach dem Spiel.

An der 21. Meisterschaft der Bayern zweifelt niemand mehr in der Bundesliga. Und eigentlich ist dies seit Wochen schon so. Denn jeder der Konkurrenten, der mal aussichtsreich im Titelrennen lag, hat sich seine Krise genommen und musste die Hoffnungen auf die "Salatschüssel" begraben. Als erster war dies Meister Stuttgart, aktuell hat es Bayer Leverkusen erwischt.

HSV geht die Luft aus

Das letzte Mal witterten die Rivalen ihre Chance, den deutschen Rekordmeister vielleicht doch noch einholen zu können, am 24. Spieltag. Da verlor das Millionen-Ensemble aus der bayrischen Landeshauptstadt sensationell 0:2 bei Energie Cottbus und der Abstand auf Rang zwei betrug fünf Punkte – ein Rückstand der Anlass zur Hoffnung gab. Damals war der Hamburger SV am nächsten an den Bayern dran. Doch den Hanseaten ging dann die Luft aus.

Das Team gewann nur noch selten, Regisseur Rafael van der Vaart traf nicht mehr, und die ungeklärte Frage, wer die Nachfolge von Trainer Huub Stevens nach der Saison antritt, brachte Unruhe von außen ins Team. Vorjahres-Meister Stuttgart disqualifizierte sich schon früh im Titelrennen. Die Schwaben legten einen Katastrophenstart hin und arbeiteten sich nur langsam wieder nach oben. Werder Bremen hat seinen negativen Lauf zwar durch den 2:1-Sieg bei Hertha BSC gestoppt, spielte aber insgesamt wie auch der Tabellenzweite Schalke 04 zu unkonstant, um den FC Bayern ernsthaft im Bedrängnis bringen zu können. Diese Mannschaften spielen nun bis zum Saisonende ihre eigene Meisterschaft aus: die um Platz zwei.

Wende zum Negativen in München

Dazu gehört auch Bayer Leverkusen. Es ist noch keine drei Wochen her, da wurde die Mannschaft von Trainer Michael Skibbe für ihren attraktiven und erfolgreichen Offensivfußball gelobt. Das Team schien stabil genug, sogar den Bayern Paroli bieten zu können. Doch dann kam das Auswärtsspiel in München, in dem es eine Abreibung gab. Seitdem ist nichts mehr so, wie es mal war. Die letzten drei Bundesliga-Partien gingen verloren, im Uefa-Cup setzte es eine blamable 1:4-Heimpleite gegen St. Petersburg.

Coach Skibbe gab sich nach der 1:2-Niederlage bei Borussia Dortmund in letzter Sekunde nach außen gelassen. "Wir haben jetzt vier Mal in Folge verloren. Aber das will ich nicht überbewerten. Es gibt solche Phasen in einer Saison. Im Moment hat es eben uns erwischt", sagte der 42-Jährige. Nationalspieler Simon Rolfes sprach dagegen im "Kicker" die Gefahr deutlich an, die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb auf der Schlussgeraden zu verpassen: "Es wird eng, keine Frage." Bayer rangiert erstmals seit Anfang November nicht mehr auf einem Europapokalplatz ."Es sind noch einige Spiele, da kann es nicht sein, dass unsere Kraft schon am Ende ist“, klagte Angreifer Stefan Kießling.

Rolfes sieht einen der Gründe für das dramatische Bayer-Tief in der Niederlage von München. "Da gab es eine Vorführung, wir waren chancenlos. Unser Selbstvertrauen war angeknackst, mehr als nötig." Die Bayern wirft dagegen eine Niederlage nicht so schnell aus der Bahn. Nach dem peinlichen Ausrutscher in Cottbus rückte der Tabellenführer die Verhältnisse durch einen souveränen Sieg im DFB-Pokal gegen Wolfsburg und der anschließenden Vorführung gegen Leverkusen in der Liga wieder gerade.

Matthias Bossaller

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