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Bundesliga: Herthas Leidenszeit geht weiter

Fast 65.000 Zuschauer wollten das Heim-Debüt von Interimscoach Heine im Olympiastadion sehen. Trotzdem konnte die Hertha auch gegen Dortmund ihre Negativserie vor eigenem Publikum nicht beenden.

Berlin - Hertha BSC Berlin hat einen weiteren Rückschlag einstecken müssen: Im "Duell der Sorgenkinder" gab es am 30. Spieltag der Fußball-Bundesliga eine Niederlage gegen Borussia Dortmund. Mit dem zweiten Auswärtssieg nacheinander hat Dortmund im Kampf um den Klassenverbleib Boden gut gemacht. Der BVB durch ein Tor von Markus Brzenska mit 1:0 (0:0) und hat mit nunmehr 35 Zählern weiter zwei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Die Verpflichtung von Trainer Thomas Doll könnte sich so doch noch als Glücksfall erweisen. Hertha dagegen setzte auch beim Heim-Debüt von Trainer Karsten Heine seine Negativserie im eigenen Stadion fort. Vor eigenem Publikum haben die Berliner seit 77 Tagen nicht mehr gewinnen können. Damit ist auch der letzte Hoffnungsfunke auf einen internationalen Startplatz für die neue Saison wieder erloschen.

Dabei hatte Heine als Nachfolger des entlassenen Falko Götz und ein 3:1 in Bochum in Berlin neue Fußball-Lust entfacht - mit 64.382 Zuschauern pilgerten so viele ins Olympiastadion wie lange nicht mehr. Und die "neue" Hertha wollte von Beginn an beweisen, dass der Sieg beim VfL Bochum nach acht Spielen ohne Sieg keine Eintagsfliege gewesen ist. Nach einem Fehler von Tinga hatte Pal Dardai die erste Einschuss-Chance (10.), doch wie auch kurz danach bei einer Aktion von Gilberto war Borussen-Torwart Roman Weidenfeller auf dem Posten. Der große Zauber aber kam auf beiden Seiten nicht auf, die Abwehrreihen dominierten.

Heine hatte wie schon in der Vorwoche nur einer Dreier-Abwehrreihe nominiert und mit Mineiro einen zusätzlichen Mann ins Mittelfeld gestellt. Entsprechend mehr Spielanteile erarbeiteten sich die Gastgeber, bei denen Nationalverteidiger Arne Friedrich und Jungstar Kevin Boatang fehlten. Als BVB-Verteidiger Christoph Metzelder, wegen der Verletzung von Dedé dieses Mal links in der Viererkette, patzte, bediente Ashkan Dejagah seinen Kollegen Yildiray Bastürk. Doch der kleine Türke verzog aus bester Mittelstürmer-Position knapp (30.). Dann zirkelte Dejagah selbst einen 20-Meter-Freistoß an die Latte des Dortmunder Tores (35.).

Hertha mit Willen, aber ohne Ideen

Die Gäste beschränkten sich die erste Hälfte auf sporadische Vorstöße, wirkten jedoch nach dem Wechsel wesentlich entschlossener. Bei einem Drehschuss von Tinga brachte Hertha-Keeper Christian Fiedler die Fingerspitzen noch an den Ball (49.). Doch nach der folgenden Ecke von Marc-André Kruska köpfte der neu in die Startelf gerückte Verteidiger Brzenska scharf, auf der Linie konnte Pal Dardai den Gegentreffer nicht mehr verhindern.

Auch danach setzten die Dortmunder die wirkungsvolleren Akzente. Tinga wird von Dick van Burik gestoppt (66.). Einem Treffer von Alexander Frei wurde wegen Abseits die Anerkennung verweigert (72.). Kurz vor dem Ende scheiterte der Schweizer nochmals freistehend an Fiedler. Hertha drückte zwar in der Endphase nochmals auf den Ausgleich, doch dem Spiel der Berliner fehlten einfach die Ideen und die Genauigkeit. (Von Jens Mende, dpa)

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