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Bundesliga im Test: Und immer schön nach vorne

Am 15. August beginnt die Fußball-Bundesliga. In unserer Serie testen wir die Vereine auf Stars, Stimmung und Chancen. Heute Folge 12: Wird Bayer Leverkusen unter Labbadia noch offensiver?

Was hat sich verbessert?

Bayer hat zu sich selbst zurückgefunden. Ganz entgegen der Vereinstradition bestritt man die vergangene Saison ohne Brasilianer. Dabei konnte ja nicht mehr rausspringen als Platz sieben, das schlechteste Resultat seit fünf Jahren. Da nutzte Trainer Michael Skibbe auch die Freundschaft zu Sportdirektor Rudi Völler nichts mehr. Nun haben die Leverkusener mit Bruno Labbadia einen vergleichsweise smarten Trainer. Und dazu mit Verteidiger Henrique und Mittelfeldmann Renato Augusto wieder zwei Fußballer aus dem größten Land Südamerikas im Kader. Überhaupt haben die Leverkusener vielversprechend umgebaut. Mit Paul Freier (nach Bochum) und Jan Ingwer Callsen-Bracker (nach Mönchengladbach) gingen zwei Profis aus der B-Elf, Sergej Barbarez und Carsten Ramelow hörten auf. Dafür kamen mit Stürmer Patrick Helmes und dem ivorischen Abwehrmann Constant Djakpa zwei weitere Talente. Das Durchschnittsalter des Teams beträgt 24 Jahre.

Wer sind die Stars? Die Mannschaft ist so jung, dass sich die Stars erst noch herausbilden müssen. Eines ist jedoch sicher: Wenn sich Helmes nicht verletzt, wird er die Fans verzücken. Der Stürmer ist kaum zu bremsen. Helmes harmonierte in den Testspielen zudem hervorragend mit Stefan Kießling, mit dem er eine Doppelspitze bilden wird. Starpotenzial hat auch der Chilene Arturo Vidal – wenn er im Mittelfeld konstanter wird. Und dann ist da noch René Adler, der als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge von Jens Lehmann im Tor der Nationalelf gilt.

Welche Taktik ist zu erwarten?
Zu erwarten ist ein noch offensiveres System als unter Skibbe. Labbadia hält nichts von nur einer Sturmspitze, er setzt auf ein 4-4-2 mit den Angreifern Helmes und Kießling. Es gilt: schnell kombinieren, schön spielen – und immer nach vorn.

Wer hat das Sagen im Verein?
Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser, der an allen wichtigen Entscheidungen beteiligt ist. Er entließ auch Völlers Freund Skibbe – was wiederum Vorteile für den Sportdirektor hat. Falls der erstligaunerfahrene Labbadia versagen sollte, fiele das in erster Linie auf Holzhäuser zurück.

Wie ist die Stimmung im Stadion?
Das ist ein Kapitel für sich. Die Hinrunde wird Leverkusen auf der Baustelle Bayarena bestreiten, die Rückrunde im mit 50 000 Plätzen viel zu großen Düsseldorfer Stadion. Der Heimvorteil wird dort verloren gehen. Die Stimmung wird leiden.

Welche Platzierung ist zu erwarten?
Denkbar ist alles zwischen Platz zwei und zwölf. Das Team ist jung und unberechenbar. Wenn nicht allzu viel schiefläuft, sollte ein Uefa-Cup-Platz möglich sein.

Morgen: VfB Stuttgart. Die gesamte Serie finden Sie im Internet unter: www.tagesspiegel.de/sport

Christiane Mitatselis

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