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Bundesliga: Köln peilt sofortigen Wiederaufstieg an

Der Abstieg ist noch nicht verdaut - da denkt der 1. FC Köln schon wieder an den Aufstieg. "Es kann nur ein Ziel geben", so Manager Meier. Über Lukas Podolskis Zukunft wollte Meier allerdings nicht reden.

Köln - Der 1. FC Köln steht zum vierten Mal vor den Trümmern einer Saison. Doch schon in den Stunden des bitteren Abstiegs aus der Fußball-Bundesliga planen die Verantwortlichen den Neuaufbau mit einem einzigen Ansinnen: Sofortiger Wiederaufstieg. «Das ist klar, es kann nur dieses eine Ziel geben», sagte Manager Michael Meier der dpa am Donnerstag. Der Kader von jetzt knapp 30 Spielern werde auf etwa 20 bis 22 reduziert. Meier: «Es wird einen Schnitt geben.» Die Zusammenarbeit mit dem am 3. Januar verpflichteten Schweizer Trainer Hanspeter Latour werde auf jeden Fall fortgesetzt. Er hat einen Vertrag bis 30. Juni 2007.

«So bitter die Realität auch ist, wir müssen die Zweite Liga positiv annehmen», blickte Meier in die Zukunft. Seine persönliche Bestürzung («Für mich wird die Zweite Liga ja auch eine völlig neue Erfahrung») verhehlte der 56-Jährige nicht: «Schlimm ist, dass die Rahmenbedingungen hier in Köln so gut sind.» Das perfekte WM-Stadion, ein Zuschauerdurchschnitt von über 47 000 und solide Finanzen - anders als das Umfeld ist die Mannschaft nicht erstklassig.

Latour, der die Bürde des gescheiterten Experiments mit Uwe Rapolder übernahm, ist dennoch zuversichtlich: «Es ist etwas da, man muss nicht bei Null beginnen.» 23,8 Jahre war die Startformation der Partie gegen den Hamburger SV (0:1) im Durchschnitt alt: «Mit diesem Kern, aber noch etwas dazu - warum sollte das nicht gute Perspektiven ergeben?» Latour will diesen Weg weiter beschreiten und «mit jungen deutschen Spielern etwas Überdurchschnittliches hinbekommen». Meier: «Nur mit jungen Leuten können wir das nicht machen.» Es müsse eine Mischung aus beidem sein, «jung und welche mit Erfahrung».

Zur Personalie Lukas Podolski sagte der Manager nichts. Podolski- Berater Kon Schramm bat um Verständnis dafür, dass sein Schützling eine Entscheidung trotz des feststehenden Abstiegs noch nicht gefällt habe: «Lukas muss das erstmal alles sacken lassen, das muss der Junge erstmal verdauen.» Vor dem WM-Auftakt am 9. Juni soll Klarheit herrschen.

Das FC-Team wird sein Gesicht verändern. Dass Podolski kein zweites Mal in der 2. Liga auftreten wird, scheint klar, obwohl der Kontrakt mit dem Kölner Idol noch eine Laufzeit bis 2007 hat. Hoffnungsträger wie Lukas Sinkiewicz, Denis Epstein, Patrick Helmes, Marvin Matip oder der Schweizer Ricardo Cabanas müssen laut Verträgen zweitklassig spielen. Marco Streller und Boris Zivkovic sind Leihgaben des VfB Stuttgart, auf Christian Lell hat Bayern München eine Option. Albert Streit, Imre Szabics, Christian Rahn oder Markus Feulner stehen vor dem Absprung; Feulner soll gehalten werden.

Als Meier am 21. Dezember 2005 in der Nachfolge des glücklosen Andreas Rettig Manager am Geißbockheim wurde («Ich weiß, dass es bedeuten kann, dass ich auch in der Zweiten Liga arbeiten muss»), war die Situation bereits fatal. Die Mannschaft musste auf einem Abstiegsplatz überwintern und produzierte trotz Investitionen in Neuzugänge wie Cabanas, Streller, Zivkovic oder Evanilson eine Serie von 18 Spielen ohne Sieg. Auch finanziell muss sich der Club neu orientieren. Der aktuelle Etat von über 40 Millionen Euro wird um ein geschätztes Drittel sinken. (Von Dietmar Fuchs, dpa)

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