Bundesliga: Zufallstor schockt Leverkusen

Düsseldorf - Ein selten schönes Zufallstor von Sebastian Langkamp hält den Karlsruher SC in der Bundesliga am Leben. Selbst gegen den schwachen Tabellenletzten konnte Bayer Leverkusen seinen Arena-Fluch in der Liga nicht besiegen. Im sechsten Rückrunden-Heimspiel im ungeliebten Ausweichquartier in Düsseldorf musste die Bayer-Elf gestern eine 0:1(-0:0)-Niederlage gegen den Abstiegskandidaten hinnehmen, der wieder ein wenig Hoffnung schöpfen kann.

Vor nur 23 500 Zuschauern erzielte Langkamp eher zufällig das Siegtor. Er grätschte im Mittelkreis in einen Ball hinein, der sich dann aus großer Distanz hinweg über den weit vor seinem Tor stehenden Nationaltorwart René Adler ins Tor senkte und dem KSC den zweiten Auswärtssieg der Saison bescherte. „Ich wollte einfach nur klären“, sagte der Torschütze, dessen Treffer der vagen Hoffnung der Karlsruher auf den Klassenerhalt neue Nahrung gab. „Dass der Ball so reingeht, ist natürlich Glück.“

Bayers Sportdirektor Rudi Völler kochte trotzdem vor Wut. Er sprach von einem „nicht bestandenen Charaktertest“. Man werde sich in nächster Zeit genau anschauen, „wie es weitergeht“. Auch Trainer Bruno Labbadia war schockiert nach dem blamablen Auftritt: „Das war eine absolut blutleere Vorstellung. Wir können die Bundesliga nicht einfach abhaken, wir sind es Verein und Fans schuldig, dass wir uns anders präsentieren.“

Beide Mannschaften fanden schwer ins Spiel und entwickelten wenig wirkliche Torgefahr. Alle Aktionen waren behäbig und unpräzise. In der zweiten Halbzeit kam für den enttäuschenden Nationalstürmer Patrick Helmes der Grieche Angelos Charisteas, doch die ideenlosen Angriffsbemühungen des Favoriten wurden nicht besser. Eigentlich hatte keine Mannschaft den Sieg verdient, doch am Ende entschied Langkamps Glücksschuss das Spiel. dpaLTU ARENA]