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Sport: Capitaler Fortschritt

Die Überraschungsmannschaft in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) waren lange Zeit ohne Zweifel die Capitals. Inzwischen überraschen die Berliner niemanden mehr, dazu sind sie einfach zu gut in Fahrt.

Die Überraschungsmannschaft in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) waren lange Zeit ohne Zweifel die Capitals. Inzwischen überraschen die Berliner niemanden mehr, dazu sind sie einfach zu gut in Fahrt. Trotz fehlender Vorbereitung auf die laufende Saison düpieren sie seit Wochen die Konkurrenz. Jüngstes Opfer der einmal mehr brillant und diszipliniert aufspielenden Capitals waren gestern die Schwenninger Wild Wings: Vor 3300 Zuschauern in der Deutschlandhalle kamen die Berliner zu einem verdienten 3:0 (0:0, 2:0, 1:0)-Erfolg.

Auch am Freitag legten die Capitals - wie so oft in jüngster Zeit - im Eiltempo los, allerdings sprang dabei zunächst nichts Zählbares heraus. Nach nur 30 Sekunden scheiterte Andrej Wassilijew in aussichtsreicher Position an Schwenningens Torhüter Ian Gordon. Wenige Minuten später versäumte Gordon Hynes, einen ansehnlichen Sololauf mit dem Führungstreffer für die Capitals zu krönen. Nun war es nicht so, dass sich der Gegner aus dem Schwarzwald versteckte. Die Wild Wings traten zwar in schmucken Weihnachtstrikots an, spielten deshalb aber nicht wie die Weihnachtsmänner. Manchem schwante da nach dem torlosen ersten Drittel auf der Tribüne schon Übles, etwa Marketingchef Lorenz Funk. "Das Spiel ist noch nicht gewonnen", sagte Funk. "Im zweiten Drittel wird Schwenningen die neutrale Zone dicht machen und dann haben wir es schwer."

Mit seiner Prognose lag Funk daneben. Die Schwenninger mussten ihre taktische Route ab der 27. Minute verlassen: Ronny Arendt hatte das überfällige Führungstor für die Berliner erzielt - im Nachschuss. Der Treffer beflügelte die Capitals offensichtlich, es wurde ansehnlich kombiniert und endlich auch im Powerplay getroffen: Fredrik Öberg erzielte mit einem fulminanten Schlagschuss von der blauen Linie das 2:0. Damit war alles entschieden. Im Schlussabschnitt fehlte den Wild Wings die Kraft, um den übermächtigen Gegner noch vor Probleme zu stellen: In spielerischer Hinsicht, eine Rauferei zwischen Schwenningens Eric Dubois und dem Berliner Lorenz Funk Junior endete Unentschieden. Alexander Tscherbajew schoss schließlich noch das 3:0 gegen resignierende Wild Wings - übrigens auch bei Überzahl der Capitals.

Mit dem gestrigen Erfolg sind die Capitals den Play-off-Rängen wieder ein Stück näher gerückt und nicht nur das: Als die Fans der Capitals gestern in der Deutschlandhalle von der sich für die Eisbären anbahnenden Niederlage in Nürnberg erfuhren, wussten sie, was zu singen war. "Die Nummer eins, das sind jetzt wir" - so wurde auf den Rängen getönt. Nicht zu Unrecht, zumindest in Berlin sind die Capitals eine große Nummer: Seit gestern stehen sie in der Tabelle vor den Eisbären - erstmals in dieser Saison. Und das verdient Respekt.

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