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Ribery

© dpa

Champions League: Bayern kommt weiter - ohne Ohrenschrauber

Der FC Bayern zieht durch ein 3:0 gegen Steaua Bukarest ins Achtelfinale der Champions League ein. Luca Toni trifft - und hat ein Problem.

Endlich war es so weit, und dann so etwas. Luca Toni hatte das erste Champions-League-Tor seiner Karriere geschossen – und dann musste er auf seinen Ohrenschrauber-Jubel verzichten. Toni lag nämlich benommen im Strafraum. Er hatte bei seinem Flugkopfball einen Schlag abbekommen. Als die Stadionregie seine Torhymne, Gianna Nanninis „Bello e impossibile“, einspielte, führten die Bayernmediziner den Italiener vom Feld. Das hatte er sich bestimmt schöner vorgestellt. Aber Toni wird schnell darüber hinwegkommen. Schließlich weiß er nun, dass er in dieser Saison noch mindestens zwei zusätzliche Chancen bekommen wird, weitere Tore in der Champions League zu erzielen. Sein FC Bayern München gewann nämlich am Dienstagabend vor 64 000 Zuschauern in der nicht ausverkauften Arena 3:0 (0:0) gegen Steaua Bukarest und hat sich damit vorzeitig für das Achtelfinale qualifiziert.

Am Tag vor dem Spiel hatte ein Reporter den Bayerntrainer Jürgen Klinsmann gefragt, ob er im Hinblick auf die anstehenden Bundesliga-Spitzenspiele in Leverkusen und gegen Hoffenheim den einen oder anderen Spieler schonen werde, zumal ja die Ausgangslage der Bayern einigermaßen beruhigend war. Sie wussten, dass ihnen ein Unentschieden an diesem vorletzten Vorrundenspieltag reichen würde, um weiterzukommen. Und dann kam auch noch ein Gegner nach München, der zwölf Pflichtspiele in Serie nicht gewonnen hatte. Doch Klinsmann antwortete: „Nein.“ Und er hielt Wort. Die Startelf barg keinerlei Überraschungen. Problemfall Lukas Podolski laboriert an Rückenproblemen und stand gar nicht im Kader. Den ebenfalls verletzten Martin Demichelis (Wade) ersetzte in der Innenverteidigung Daniel van Buyten.

Die Bayern hatten ihren Tatendrang aus dem Cottbus-Spiel in diese Partie herübergerettet. Nach vier Minuten startete Miroslav Klose ein Solo über die linke Seite, er passte präzise in die Mitte auf Luca Toni, doch der schoss aus kürzester Distanz einigermaßen kläglich Torwart Robinson Zapata an. 90 Sekunden später spielten die Bayern wieder mit ein paar flinken Pässen Klose frei. Er gab wieder den letzten Pass auf Toni, der aber erneut scheiterte. Den Chancentod-Hattrick komplett machte der Italiener schon in der zehnten Minute, diesmal aussichtsreich eingesetzt von Franck Ribéry.

Mitte der ersten Halbzeit beruhigte sich das Spiel. Bukarests Kapitän Mirel Radoi versuchte, den nachlassenden Druck der Bayern mit einem sehenswerten Seitfallzieher aus etwa 20 Metern zu bestrafen. Doch der Ball strich knapp über das Tor. Dann waren wieder die Bayern an der Reihe, sich zu grämen. Erst pfiff der Schiedsrichter ein Tor von Klose wegen Abseits ab. Dann scheiterte erst van Buyten mit einem Kopfball aus kurzer Distanz, bevor Klose den Ball über das Tor stocherte . Zumindest durften sich die Zuschauer, die in die Arena gekommen waren, von dieser ersten Halbzeit gut unterhalten fühlen.

Nach der Pause ging die Partie lebendig weiter. Die Bayern vergaben alle paar Minuten eine Torchance. Wenn nicht gerade van Buyten einen Freistoß aus 25 Metern Distanz etwa 18 Meter über das Tor setzte, war im Zweifel weiterhin Toni der Verursacher – wie bei seinem Kopfball in der 53. Minute. Kurz darauf beendete Klose die quälende Suche der Bayern nach dem Torerfolg. Nachdem Ribéry ihm den Ball per Kopf vorgelegt hatte, schoss der deutsche Nationalstürmer ihn aus fünf Metern entschieden in die Maschen. Vielleicht war das die Erleichterung, die Toni brauchte. Vier Minuten später nämlich erzielte er nach einer Vorlage von Klose das 2:0. Der Rest des Spiels ist schnell erzählt. In der 71. Minute schloss Klose einen Konter der Bayern zum 3:0 ab. Und als Toni nach 83 Minuten ausgewechselt wurde, konnte er zufrieden in den Feierabend gehen.

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