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Freude pur. Franck Ribery soll in Zagreb spielen.

© AFP

Champions League bei Dinamo Zagreb: Für den FC Bayern München geht es nur noch um Geld

Der FC Bayern kann mit einem Sieg bei Dinamo Zagreb das beste Abschneiden in einer Gruppenphase der Champions League klar machen. Allerdings schont Pep Guardiola einige Stars.

Es geht um eine Millionen-Prämie, aber allein der Verzicht auf Manuel Neuer dokumentierte schon bei der Abreise des FC Bayern München die geringe sportliche Bedeutung des 100. Champions-League-Auswärtsspiels. Nach der Pause für den vielbelasteten Fußball-Nationaltorhüter darf sich Sven Ulreich am Mittwoch (20.45 Uhr/live im Ticker bei tagesspiegel.de) gegen Dinamo Zagreb auf sein Königsklassen-Debüt freuen und mit dem schon feststehenden Gruppensieger auf die Jagd nach einem üppigen Weihnachtsgeld gehen.

„Es nützt nichts zu lamentieren, weil man in Gladbach ein Spiel verloren hat. Wir müssen jetzt zusehen, dass wir im Endspurt mit noch vier Spielen die Punkte holen, damit wir dann hoffentlich auch zufrieden unter dem Weihnachtsbaum sitzen dürfen“, erklärte der Münchner Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. „Aber es geht auch ums Geld. Wir sind Profis und wenn man Profi ist, muss man zusehen, dass man versucht, dieses Geld auch zu gewinnen.“ Mit weiteren 1,5 Millionen Euro für einen Sieg würde allein die Einnahme aus den Uefa-Prämien auf 25 Millionen Euro steigen. Dazu wird am Saisonende ein zweistelliger Millionenbetrag aus dem sogenannten Marktpool kommen sowie die Zuschauereinnahmen von mindestens vier Heimspielen.

Rummenigge setzt auf eine „Bonus-Zahlung in der Champions League“ durch den 40. Auswärtssieg, schon vor der Partie im am Dienstag tristen Zagreb freute sich der nur einmal im DFB-Pokal eingesetzte Ulreich über ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk von Trainer Pep Guardiola. „Manu hat alle Spiele gespielt, nicht nur mit Bayern, sondern auch mit der Nationalmannschaft. Wir sind schon qualifiziert, da will ich Ulreich sehen und Manu eine kleine Pause geben“, begründete der spanische Starcoach die Umstellung und garantierte auch Franck Ribéry weitere Einsatzzeit. „Er wird spielen. Ich weiß noch nicht, ob von Anfang an oder in der zweiten Halbzeit.“

Real Madrid hat angeblich Interesse an Robert Lewandowski

Für Ribéry ist die Königsklasse Alltag, Ulreich hört erstmals in der Startelf die Champions-League-Hymne. „In der Europa League habe ich einige Spiele gemacht mit Stuttgart. Die Champions League ist aber noch mal eine andere Hausnummer“, sagte der im Sommer verpflichtete Keeper vor seinem 28. internationalen Einsatz. „Jeder möchte mal in der Champions League spielen.“

Angesichts der geringen sportlichen Bedeutung für die Münchner, die der Achtelfinalauslosung am Montag in freudvoller Erwartung entgegenblicken, war Rummenigge vor dem Abflug auch bei Randthemen wie dem Gerücht um ein Interesse von Real Madrid an Torjäger Robert Lewandowski gefordert. Der polnische Berater Lewandowskis war zuletzt im Bernabeu-Stadion gesehen worden. „Wenn die sich da mal an Spiel angeschaut haben, habe ich kein Problem damit. Es ist ein schönes Stadion, nette Leute, alles okay“, sagte Rummenigge. „Ein Blick auf die Laufzeit des Vertrages lässt mich in keinster Art und Weise nervös werden.“ Bis 2019 ist Lewandowskis Arbeitspapier datiert.

Die Bayern-Stars bleiben trotz geringer sportlicher Bedeutung fokussiert. „Jeder weiß, dass wir jedes Spiel gewinnen wollen, egal ob Freundschaftsspiel oder Finale. Bei uns zählt nur ein Sieg“, sagte Rafinha am Abend vor dem Spiel. Überraschend reiste auch Thiago, der beim Abschlusstraining in München am Vormittag dabei war, nach überstandener Kapselverletzung im rechten Knie mit. Verzichten müssen die Münchner im Maksimir-Stadion auf den gesperrten Holger Badstuber sowie die verletzten und angeschlagenen Arjen Robben, David Alaba, Douglas Costa, Mario Götze und Juan Bernat.

„So viele Spieler haben wir nicht mehr zur Verfügung. So viele Möglichkeit zur Rotation haben wir nicht“, erklärte Kapitän Philipp Lahm mit Blick auf die normalerweise angebrachte Durchmischung. So oder so seien die Bayern aber ein Topteam, wie auch Dinamo-Coach Zoran Mamic betonte: „Bei denen ist auch der 25. Mann ein Top-Spieler und gehört zu den Besten der Welt. Wir müssen weit über unseren Fähigkeiten spielen, um zu gewinnen.“ Mit zwölf Punkten und 17:3 Toren nach fünf Spieltagen würde bereits ein 1:0 gegen die in München locker mit 5:0 abgefertigten Kroaten sogar für das beste Abschneiden der Bayern in einer Gruppenphase sorgen. „Diese Mannschaft versucht immer das Beste. Wir müssen die beste Leistung abliefern, das ist Champions League und kein Freundschaftsspiel“, erklärte Guardiola. (dpa)

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