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Schwaben

© AFP

Champions League: Ein kompletter Abschied

Aus der Traum: Nach dem 2:4 in Lyon ist der VfB Stuttgart draußen. Die Schwaben bleiben weiterhin punktlos auf dem letzten Platz der Gruppe E.

Lyon - Fünf Minuten währte die Hoffnung. Ein bisschen mehr als 300 Sekunden, in denen der VfB Stuttgart leise den Glauben über den Rasen des Stade Gerland zu Lyon tragen durfte, vielleicht doch noch das drohende vorzeitige Ende des Abenteuers Europapokal zu verhindern. Ein paar Sekunden später hüpfte der Ball zum ersten Mal ins Stuttgarter Tor, und weil er das beim 2:4 (1:3) gegen Olympique Lyon noch drei weitere Male tat, hat der Deutsche Meister keine Chance mehr, sich für die nächste Runde der Champions League oder des Uefa-Cups zu qualifizieren. Er bleibt weiterhin punktlos und kann den letzten Platz der Gruppe E nicht mehr verlassen.

Es ist nicht so, dass der VfB gegen den Französischen Meister komplett chancenlos gewesen wäre. Zwar lag Lyon durch Hatem Ben Arfas von Andreas Beck abgefälschten Schuss nach fünf Minuten und Kim Källströms abseitsverdächtigem Flachschuss von der Strafraumgrenze nach 14 Minuten schnell 2:0 in Führung. Doch die Stuttgarter hatten phasenweise erstaunlich viele Möglichkeiten, die allerdings teilweise erst mit Hilfe des unerfahrenen Torhüters des Gastgebers so richtig gefährlich wurden. Nur eine Minute nach dem 2:0 ließ Remy Vercoutre einen Schuss, den Thomas Hitzlsperger fast noch in der eigenen Hälfte abfeuerte, nach vorn abprallen und servierte Mario Gomez damit die Vorlage zum 1:2.

In der Folge hielt der Ersatzmann des verletzten Stammkeepers Gregory Coupet die Stuttgarter mit zahlreichen verunglückten Reflexen in der Nähe des Ausgleichs, verhinderte diesen jedoch auch, als er ein Abspiel Cacaus zum einschussbereiten Gomez abfing. Doch gerade als der VfB sich wieder bereit für ein kleines bisschen Hoffnung wähnte, schlug die nicht champions-league-taugliche Abwehr der Schwaben wieder zu. Ludovic Magnin ließ sich von Ben Arfa vorführen, der mit seinem zweiten Tor zum 3:1 traf.

In der zweiten Halbzeit zeigte der VfB immerhin, dass die schlimmsten Auswirkungen der Krise wohl überwunden sind. Statt wie in der Vergangenheit zu kollabieren, schlug die Mannschaft von Armin Veh zurück. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff schob Gomez eine scharfe Hereingabe von Beck zum erneuten Anschluss ins Tor. Es war der dritte Treffer des Nationalstürmers in dieser Champions-League-Saison – und auch erst der dritte seines Klubs.

Schiedsrichter Juri Baskakow bescherte den Stuttgartern danach sogar noch ein paar zusätzliche Sekunden des Glaubens. Als Gomez in der 60. Minute vor dem Strafraum in die Luft trat und stolperte, entschied der Russe zur Überraschung aller auf Elfmeter. Hitzlsperger trat gegen Vercoutre an – und es war durchaus nicht ohne eine gewisse Ironie, dass die letzten Stuttgarter Hoffnungen an einem der schwächsten Torhüter des europäischen Spitzenfußballs zerschellten. Als Juninho in der Nachspielzeit das 4:2 erzielte, war der VfB Stuttgart längst nur noch Zuschauer in der Champions League. Tsp/dpa

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